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Die Postings beim Jugendradio pendeln zwischen Abscheu und Anbetung. Die Kollegen vom anderen Magazin wollen von der „deutschen Bobo-Band“ nichts wissen. Gestandene Musikagenten wiederum grübeln, ob das nun Schlager ist. Meine Frau fand das letzte Album abwechslungsreicher. Niemand polarisiert wie die Berliner Formation Mia, und zwar bei allen möglichen Gruppen auf unterschiedliche Art. Frontfrau Mieze […]

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Die Postings beim Jugendradio pendeln zwischen Abscheu und Anbetung. Die Kollegen vom anderen Magazin wollen von der „deutschen Bobo-Band“ nichts wissen. Gestandene Musikagenten wiederum grübeln, ob das nun Schlager ist. Meine Frau fand das letzte Album abwechslungsreicher. Niemand polarisiert wie die Berliner Formation Mia, und zwar bei allen möglichen Gruppen auf unterschiedliche Art. Frontfrau Mieze Katz exponiert sich dominant und feminin zugleich, dazu dieser „Künstlerisch wertvoll“-Zugang und die Missachtung von Rock-klischees (Engelsflügel, Gymnastikbänder, Showbusiness-Effekte auf der Höhe der Zeit!). Der bewusste Umgang mit der deutschen Sprache ist gut für Pathos und Reflexion, jedenfalls immer präzis. Die fragilen Songbauwerke mit dissonanten Refrains hingegen sind Geschichte, die Spielereien stecken nun in harmonischen Details. Die neuen Nummern sind kompakter und sitzen gern mal auf Gesangsloops (Paradebespiel: „100%“). Frau Katz‘ Gesangstechnik scheint sich ständig weiterzuentwickeln. Pop/Rock ist ein weites Feld, das sich längst nicht mehr auf simple Dreiminüter beschränkt. Mias vierter Wurf ist mitten drin, im besten Sinne. Sie haben sehr früh davon gesprochen, nun nähern sie sich tatsächlich dem, wovor sich momentan gute drei Generation drücken möchten: Mia werden erwachsen.

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