Jeanne ist für ihre 17 Jahre ziemlich schüchtern, worüber ihr alleinerziehender Vater, ein charmant-verklemmter Bibliothekar, nicht unfroh ist.
Ein gemeinsamer Urlaub bringt jedoch das dringend benötigte Ungleichgewicht in ihre festgefahrenen Leben. So ist „Les grandes personnes“ (so der Originaltitel) weniger ein Film über das Erwachsenwerden, als einer darüber, das Erwachsensein ab und an auch wieder zu verlernen. Während sich Jeanne auf den vorhersehbaren Weg antielterlicher Rebellion begibt, sind es die Erwachsenen, die die Leichtigkeit des Seins inmitten von Verantwortung und Pflichtgefühl wiederfinden müssen. Im dezenten Weiß und Blau einer kleinen schwedischen Insel wird ohne große Anstrengungen gefunden, was zuvor unaufgeregt gesucht wird. Eine beginnende Affäre des Vaters, ein verbotener Konzertbesuch der Tochter – alles findet in ruhigen Bildern und überlegten Dialogen statt, die Spannung gar nicht erst aufkommen lassen und von Beginn an vermitteln, dass ohnehin alles gut werden wird.