Yuck

Können Verzerrer verzaubert scheppern? "The Baseline of a Dream is empty", behaupten Yuck mit ihrem nostalgisch-jugendlichen Gitarren-Noise Debüt. Stimmungsvoll. Retro.

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Also das war früher mal so Dings. Üblich halt, so den Gitarrenverstärker voll auf Verrzerre wuchten und dann so dahinträumig irgendwas singen. Atmosphäre schaffen mit dem Keyboard. Weils auch so leicht war, angeblich, damals noch. Und dann doch wieder total schwer. Also aufs Mikro lieber auch ein bisschen Hall geben, damit die jugendliche Stimme naturgemäß krächzen darf, was man bei dem ganzen Geschrammel eh nicht hört. Aber egal. Die Jugend war gestern: der stinkige Probekeller mit dem schimmligen Teppich und den Nachbarn, die kein Gehör für richtige Musik haben! Jedenfalls, aus dem modrigen Leichenkeller haben Danny und Max von Cajun Dance Party, die sich erst kurz nach ihrer Gründung wieder aufgelöst haben, ihre alten Instrumentarien ausgegraben und mit Yuck wiederbelebt. Das Ergebnis? Klingt wie oben beschrieben, nur weniger dilletantisch, aber mit ein wenig Tape-Demo feeling. Der Name der Band ist jedenfalls nicht Programm. Was da aus den Boxen kommt klingt und schwingt und versetzt in wohlige Wonne. Und obwohl Yuck erst so ca ein paar sporadische Live Shows bis jetzt spielten, kann man nur auf mehr davon hoffen. In North Londons biertriefenden Kellern mit ein paar Hipster-Kids als Publikum, die leider keine Ahnung haben von dem, was sie da hören, weil sie die 90er nicht erlebt haben. Für die von uns, die damals dabei waren, ist dieses Album ein Geschenk und das Wort "Yuck" lässt sich nun durchaus mit neuen Konnotationen versehen. Mit positiven.

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