Zoo

Filmisch großartig umgesetzte Doku über Menschen, die Sex mit Tieren haben. Dabei kommt es zu einem Todesfall und die Gruppe steht schnell im Mittelpunkt des Interesses.

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Es ist bemerkenswert mit welchen formalen Mitteln Robinson Devor seinen Film gestaltet. Vollkommen ohne Aufregung nähert er sich seinem Thema: Der Zoophilie, also Menschen, die sexuelle Beziehungen zu Tieren pflegen. Wobei die sexuelle Handlung in ein emotionales Umfeld eingebettet wird und die Menschen wohl auch Gefühle für die Tiere haben. Devor enthält sich dabei jeglicher Meinung, lässt ausschließlich Betroffene zu Wort kommen. In der ersten Hälfte des Films erzählen sie, wie sie dazu kamen, sich auf der Farm in den USA zu treffen, zu feiern, und eben Sex mit Tieren zu haben. Zentral ist der Todesfall eines Mannes, der an inneren Verletzungen starb, entstanden beim sexuellen Verkehr mit einem Pferd. Ab diesem Zeitpunkt beschleunigen sich die Bilder, bleiben eindrucksvoll, beinahe medidativ, legen aber an Bewegung zu. Devor folgt filmisch emotionalisierend den Erzählungen, unterstützt die Aussagen der Gruppe Männer genauso, wie die wenigen ihrer Gegner. Und so sehr er die Männer nicht verurteilt, so sehr schützt er sie auch nicht davor unreflektierte Aussagen zu treffen, in denen sie beinahe ausschließlich Defizite in ihrem Leben und ihren Beziehungen als Gründe für ihre Beziehungen zu Tieren angeben. Und lässt ihre Argumente teilweise so wenig überzeugend stehen, wie sie ausgesprochen werden. Filmisch ist »Zoo« ein Musterbeispiel für eine gelungene Verschränkung von gesprochenem Inhalt, Bewegtbild und Ton. Inhaltlich versucht er nicht, die eigene Meinung zu ändern.

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