Zum Glück In Die Zukunft

Rapper Marteria schafft mit seinem neuen Album einen Höhepunkt deutscher Popgeschichte und für seine Produzenten einen Hochachtungserfolg.

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Der nächste deutsche Rap-Star kommt nicht aus dem Block, nicht aus der Vergangenheit und auch nicht aus dem Fernsehen. Dort wird er aber bald omnipräsent sein, denn er ragt aus der Mitte einer HipHop-Szene heraus, innerhalb der sich sowohl Sido als auch Jan Delay bestens auf ihn einigen können. Marteria ist sein Name und als solcher hat er, gemeinsam mit seinem halluzinierenden Helium-Alter-Ego Marsimoto (in Anlehnung an Madlib und seinen Quasimoto), die besagte Szene seit über vier Veröffentlichungen interessanter gemacht. Doch sein lang erwartetes neues Album „Zum Glück in die Zukunft“ übertrifft nun alle Erwartungen. Das liegt einerseits an seinem Sinn für Wortwitz und Reimkunst, andererseits an seiner umwerfenden Produktion. Verantwortlich dafür sind die Produzenten The Krauts, die schon 2008 „Stadtaffe“ von Peter Fox und 2009 „The Sweetest Hangover“ von Miss Platnum veredelt haben. Für Marteria haben sie zwölf wuchtige Bass-Tracks geschneidert, die dank schimmernder Synthesizer-Elektronik und sanften Gesangsstimmen (allen voran Miss Platnum) genauso viel wegdrücken wie hypnotisieren. Kantig akzentuierter, futuristischer HipHop trifft hier auf sanften Wonky-Dubstep und eingängigen Electro-R’n‘B. In Summe ist das ein gewaltiges Stück Popmusik, das ungefragt zu den besten deutschsprachigen Rap-Alben 2010 gezählt werden kann. Der Erfolg wird ihm ohnehin Recht geben.

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