Wenn ein Songtitel so zum Schießen ist, dass man sich nicht mal eine passende Headline ausdenken muss. Der Ansa im Mini-Interview.
Auf das Konto der Vamummtn (unsere Coverstory "Austropop bis um Speibn" hier nachzulesen) gehen inzwischen ein Top-Ten-Album und ein Amadeus-Award. Numerisch korrekt ist der Erste, der auf Solopfaden wandelt, der Ansa. Wir haben mal kurz mit ihm gechattet.
Ein Soloalbum ist meist die erste Station nach einer "vorübergehenden Pause" einer Gruppe, die sich dann aber als endgültige Pause herausstellt. Wie war das bei euch?
Bei uns war das eher situationsbedingt. Der Dreia ist in das neue Haus gezogen und wir hatten über ein halbes Jahr kein Studio, außerdem waren wir sehr oft an den Wochenenden livetechnisch unterwegs. Ich hab dann begonnen Tracks in einem anderen Studio aufzunehmen. Wenn ich nichts mach, fällt mir die Decke am Kopf. Habe außerdem immer schon nebenbei Solotracks geschrieben und wollte schon seit 2011 ein Soloalbum bringen. Ab dem Release arbeiten wir wieder an Vamummtn-Tracks.
Unterstützen dich deine Kollegen bei deinem Alleingang?
Ja, natürlich.
Hält die Zukunft vielleicht auch ein Zwara- oder Dreia-Album in petto?
Ja, der Zwara arbeitet auch nebenbei an einem Projekt, auf dem auch der Dreia vertreten sein wird. Paar coole Videos sind da auch schon am Start, aber wann genau davon was rauskommt, kann ich noch nicht sagen.
Der mediale Rummel bezüglich Akademikerball und Vermummungsverbot war riesig. Warum habt ihr das nicht mehr zu euren Gunsten ausgeschlachtet? War ja praktisch aufgelegt.
Ja stimmt, jedoch habe ich mit dem Release ziemlich viel um die Ohren und hatte keine Zeit. Hatte an dem Wochenende auch ’nen 14-stündigen Videodreh zu "Lalala Nana" …
Inhaltlich ist die Platte deutlich ernster als der Großteil deines bzw. eures bisherigen Materials. War das so geplant, damit das Endprodukt eben wirklich „richtig realer Rapshit“ ist?
Ist es denn wirklich "richtig reala Rapshit"? Dann wärst du einer der wenigen, die das außer mir so sehen. Mir war es einfach wichtig, Tracks zu machen, die mir was bedeuten oder mich raptechnisch befriedigen. Weiters wollte ich genau solche Beats mit Einflüssen anderer Genres, allein schon deswegen sagt der eine oder andere "richtig reale head" dass es kein Hip-Hop mehr ist. Darüber bin ich aber sehr froh, auch wenn mein Herz an Hip Hop hängt, finde ich es wichtig, über den Tellerrand zu blicken.
Soundtechnisch ist das stellenweise schon sehr poppig.
Mein Sound – danke an alle beteiligten Produzenten – bewegt die Leute. Und ich find’s tausendmal geiler, wenn Konzertbesucher zu den Tracks abgehen, anstatt rumzustehen. Da bekommt man was zurück und das ist wichtig für weiteren Output. Nennt es wie ihr wollt, Hip Hop oder Pop, ich nenn’s "Ansa unta Millionan".
Du rappst ja nicht auf Englisch, Zeilen ohne Anglizismen sind trotzdem nur schwer zu finden. Unvermeidbar oder Stilmittel?
Dem schenke ich eigentlich keine Beachtung, aber anscheinend für mich unvermeidbar, haha.
Wie viel Gegenwind erfährt man heutzutage mit Zeilen wie „Ansa foaht Delorian und Schwuchteln in an Tourbus“?
Noch ist das Album nicht erschienen. Wer sowas wortwörtlich nimmt, wird mit dem Album, bzw. mit dem Großteil von Hip-Hop-Alben, sowieso nicht glücklich werden. Ja, es ist alles ziemlich überspitzt. "Grenzwertig" hab ich auch schon wo gelesen. Geht ma oba am Orsch vurbei. Battlerap halt.
Leidiges Thema, aber ist der Beef mit den Trackshittaz denn nun endgültig Geschichte?
Denk schon.
Na dann! „Ansa Unta Millionan“ erscheint am 7. Februar 2014 auf Irievibrations Records.