Trotz Schweinekälte soll auf Schal und Haube verzichtet werden. Auf Facebook reagiert man mit Protest und Vermummung. Eine Art Best Of.

Alexander A. Deutsch
Alexander Pollak
Alice in der Stadt
Amra Duric
Schaut sehr gemütlich aus.
Anna Leiser
Dieser Fuchs möchte lieber anonym bleiben.
Christoph Schettina
Optimus & Prime
Dagmar Schindler
Elisa Kerschbaumer
Eva Czernohorszky
Herr Hermes
Kennt man ja.
Ingo Pertramer
Karin Hammer
Katha Schinkinger
Lea
Lupo der Fux
Marina Laux
Markus Wailand
Martina Malyar
Martin Mayr
Namenloser The Gap-Redakteur
Michael Ortner
Nicole Schoen
Nina Keinrath
Die Haube hat die Mutti gestrickt.
Oliver Nikolaus Lingens
Parvin Razavi
Schreibt auch für Biorama.
Ein anonymer Hernalser mit Begleitung
Sebastian Fasthuber
Stefan Parnreiter-Mathys
Sue C. Sabrosa
Tanja Windbuechler
The Bunny Sleeping Mask
Thomas Waldner
Thomas Weber
Herausgeber von The Gap
wiener jugendstil
Es ist ein ausgemachter Blödsinn, dieses Vermummungsverbot. Die Polizei hat noch dazu die Dynamik im Netz unterschätzt, wo jetzt Dutzende, wahrscheinlich Hunderte, gegen die Rechten Idioten in der Hofburg protestieren, vor allem auf Facebook, dort, wo sie nicht wie dann heute abend von der Polizei verprügelt werden können. Ob klassisch winterlich mit Schals und Mützen, oder mit Klopapier und Pussy-Riot-Gedächtnis-Masken – Vermummt is das neue Schwarz. Ein neuer Profilfoto-Trend, diesmal aber mit Message dahinter. Auch eine Reihe von semi-öffentlichen Personen wie Patrick Pulsinger, Herr Hermes oder die Bezirksvorsteherin des 9. Wiener Gemeindebezirks haben sich diesem Protest angeschlossen. Jetzt fehlt eigentlich nur noch, dass am Abend selbst der Protest nicht auf das Netz beschränkt bleibt, wo das ja easy ist.
Mit der Frage, was Protest im Netz bewirken kann, haben wir uns übrigens schon mehrfach beschäftigt: Was bringt Spassprotest? Was bringt Kundenaktionismus? Dieses Mal scheint die Dynamik noch einmal anders. Leute, die in arrivierten Berufen sitzen, entdecken plötzlich ihre radikale Ader, als sie noch daran glaubten, dass Protest auf der Strasse etwas bewirken kann. Ja, das kann er. Dieser Ball soll bitte nur mehr in irgendwelchen Wiener Katakomben stattfinden, wo sich diese gestrigen Gestalten richtig verfolgt vorkommen dürfen (denn sie sind ja die neuen Juden, wie wir wissen).
Am Abend des Freitag, 24. Januar 2014, dürfen sich also in den Wiener Bezirken 1 – 9 Personen, „die ihre Gesichtszüge durch Kleidung oder andere Gegenstände verhüllen oder verbergen, um ihre Wiedererkennung zu verhindern“, nicht an öffentlichen Orten aufhalten, ist in einer offiziellen Polizeimitteilung zu lesen.
Irgendwo in diesem Beitrag versteckt, könnt ihr Auszüge aus der gut eingepackten Facebook-Landschaft anhand einer Fotostrecke erspähen. Ist auch nicht schwer zu finden, ehrlich. (Oben.)