Sie mochte schon vor Macklemore gemusterte Second-Hand-Klamotten. Ihr Loop hat Hook, ihre Pullis Trash und ihr kommendes Debüt enthält zehn lupenreine Hits zwischen 90s Rap, Hip-Hop und Pop. Wir haben mit Dena telefoniert. Zeit, ein Internet-Phänomen zu entzaubern.
Dena verwendet gerne Wörter wie "super krass", "geflasht" oder "ever". Sie macht keine Wissenschaft aus ihrer Musik, wirkt fast verlegen wenn sie Vorgänge und Hintergründe beschreibt. Und dann wird man selbst verlegen, wenn man Worte wie "Karriere" oder "Fame" vor ihr in den Mund nimmt, weil man merkt wie fremd es sich noch für sie anfühlt.
Dena gehört zu jener Generation an Internet-Opportunisten, die ihr Fähnchen nicht nach dem Hype drehen, sondern die den Hype mitdefinieren. Weil ihr Sound von witzigen Videos untermalt wird und sie schon vor Macklemore gerne auf den Flohmarkt ging. Wo eine junge Bulgarin trashige Pullover und Goldketten mit einem einprägsamen Synthie-Hook kombiniert, kann man sich sicher sein, dass der Zeitgeist getroffen wird. Mit ihrem rappigen Vokabular erweckt Dena from the Block oft den Eindruck, man habe es mit einer coolen, deutschen Version von M.I.A. zu tun. Unverhohlen tweetet sie Journalisten an, sie mögen ihr neues Album doch bitte nicht ins Netz stellen. Gleichzeitig gibt sie im The Gap-Interview zu, auch eine ziemliche Pop-Romantikerin zu sei.
Wie is die Stimmung vor deinem Debüt-Release?
Alles gut! Wir haben gerade alle Instrumente in unserem Proberaum in Berlin aufgebaut und die Songs am Flügel gejammt. Ich bin super aufgeregt vor diesem Monat.
2005 bist du von Bulgarien nach Berlin gezogen. Ich nehme an dein Studium der Kommunikationswissenschaft hast du inzwischen auf Eis gelegt?
(lacht) Oh ja. In Berlin hatte ich schnell eine eigene Band mit meiner Freundin. Sie hat Schlagzeug gespielt und ich Synthesizer. Bald fing ich an meine eigenen Songs zu schreiben und Texte einzusingen.
Wann kam dein Durchbruch?
Mit den Videos – allen voran "Cash, Diamond Rings, Swimming Pools" – haben sicher die meiste Aufmerksamkeit generiert. Davor hab ich zwei Songs gratis ins Netz gestellt und eine 7-Inch mit einem Label aus den Staaten gemacht.
Wie und mit wem sind deine ersten Video entstanden?
Ein alter Freund von mir aus Bulgarien ist Fotograf und hat mit mir die ersten zwei Videos gedreht. Eigentlich wollten wir in Bulgarien drehen; dann sind wir in Berlin geblieben. Ich hatte damals diese Bilder von diesen super krassen Flohmärkten in meiner Heimat im Kopf und wollte die unbedingt in meinem ersten Video haben. In "Thin Dope" haben wir diesen Kreuzberg-Spaziergang noch etwas hinausgezogen. Erst für "Guest List" sind wir dann nach Bulgarien gefahren.
Hinter "Guest List" steckt mehr Professionalität oder? Mit Vice gab es da erstmals einen Partner…
Ja denke schon, auch wenn das Team das gleiche war. Es war aber bisher mein durchdachtestes Video; erstmals gab es ein Konzept und der Ablauf war strenger organisiert. Es geht um die Abi-Bälle in Bulgarien.