Zeichen der Hochkultur

Wenn Sommer ist und man keinen Bock auf Foucault, Zizek oder Ayn Rand hat, helfen einem Emojis dabei, sie nicht wirklich lesen zu müssen.

Aus rechtlichen Gründen werden Artikel aus unserem Archiv zum Teil ohne Bilder angezeigt.

Wer öfter philsophische Debatten über Whats-App austrägt, der hat es Zukunft einfacher – jedem wichtigen Kopf der Kunstwelt sein Emoji – so sieht der aktuelle Auftrag der Facebook-Bildungselite aus.

Den Startschuss hat – so scheint es – Nils Markwardt vor drei Tagen über Twitter abgefeuert – das Ganze hat sich dann aber recht schnell verselbstständigt. Über Twitter und Facebook wurden seither Emojis und Emoji-Kombis für Politiker, Komponisten, Literaten, politische Theoretiker und alles gesammelt, was ein gut bürgerliches Hirn eben so ausmacht.

Was Hochkultur definiert, ist ja öfters schon überdacht worden. Sie irgendwie mit der Schriftlichkeit einer Gesellschaft in Verbindung zu bringen, ist wegen mehrerer Gründe definitiv überholt. Was zählt, ist, wie die geistigen Schätze unserer Gesellschaft erhalten und überliefert werden. Und das werden sie, wie die nächsten Bilder, beweisen.

Selten zuvor ist wohl während einer einzigen Facebook-Konversation so viel an kulturell hochwertigem Name-Dropping betrieben worden, was das Bildungsbürgertum in eine neue Era des intellektuellen Austauschs führt. Wir danken deshalb den Emojis, die uns in gegenseitiger Übereinkunft den Schlüssel zum Bildungstalk in die Hand gegeben haben – Peter Handke war ein Pilzkopf, Duchamp hatte chronischen Durchfall und Judith Butler wohnt am Ende des Regenbogens. Oder so ähnlich.

Vorschläge, Geistesblitze und emotionale Höhenflüge bitte auf Facebook, Twitter (Nils Markwardt hat sicher einen Retweet übrig und uns das Ganze ja eingebrockt) und der Welt teilen.

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