Wie hochgesext Pop-Albumcovers sind, fällt einem erst auf, wenn man sie mit den zensierten Versionen aus Saudi Arabien vergleicht.


Madonna - Girl Gone Wild

02

Nirvana - Nevermind

Lady Gaga - Artpop

Katy Perry - Teenage Dream

Katy Perry - One Of The Boys

Katy Perry - One Of The Boys

Mariah Carey - Glitter

Mariah Carey

09

Shakira - Oral Fixation

Rihanna - Unapologetic

Mariah Carey - Butterfly

Christina Aguilera - Lotus

Christina Aguilera - Stripped

Kylie Minogue - Fever

Madonna - Hard Candy

Lady Gaga - Do What You Want
Zensur kann sehr lustig sein, wenn man nicht davon betroffen ist. Google Maps graut etwa weltweit bestimmte Orte aus, Begriffe wie "reiche Frau" oder "leerer Stuhl" werden aus dem chinesischen Web-Vokabular verbannt, und ja, das Parental Advisory-Pickerl auf US-amerikanischen Plattenträgern ist sowieso längst zu einem Werbebanner im Hip Hop mutiert, aber es gibt ja auch gesäuberte, cleane Versionen derselben Songs.
Saudi Arabien, beziehungsweise deren Regierung, reiht sich nahtlos in die Schatzkiste skurriler Zensurmaßnahmen ein. Dort sind nämlich Plattencover mit zu viel Haut verboten. Nicht etwa solche Albumcover wie von Sky Ferreira, wo ein bisserl Nippel zu sehen ist, sondern Bilder von Madonnas Armen oder Katie Perrys Beinen.
Auf die Technik kommt’s an
Was für das westliche Verständnis und vermutlich auch für die meisten jungen Saudis, die sich Lady Gaga und Co. anhören, als harmlos und nicht wirklich explizit erscheint, sehen deren Machthaber anders. Das geht dann soweit, dass physische Platten, auf denen ein wenig Haut zu sehen ist, vor dem Warenverkauf aus dem Sortiment genommen und diverse Stellen mit Haut eigenhändig durch Textmarker eingeschwärzt werden. Also eben Bauch, Beine, Arme und so.
Bei jenen Covers, wo das reine Einschwärzen einfach zu plump aussehen würde, hat man sich zumindest die Mühe gemacht, die Cover mit Photoshop nachzubearbeiten.
Mannglied
Wie das Ganze bei Plattencovers männlicher Pop Stars aussieht, wissen wir nicht, nur dass das wohl bekannteste Baby der Popgeschichte, jenes auf Nirvanas Nevermind, kurzerhand ebenfalls eingefärbt wurde.
Schon sehr skurril, gerade wenn man bedenkt, dass die Texte auf den Platten dadurch nicht anders werden. Und dass Menschen in Saudi Arabien für Journalismus ausgepeitscht werden. Aber wir wollten ja nicht zu ernst werden…
Einige herausragende Beispiele für zensierte Plattencover in Saudi Arabien kann man in dieser Galerie finden.
