Smiling and waiting

Fast ein Vierteljahrhundert nach ihrem Erstlingswerk kommen die Tindersticks mit "The Waiting Room" ins Wiener Konzerthaus. Armin Rudelstorfer hat sie für uns abgelichtet.

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Jeder Song ein kleiner Film. Die Idee, alle 11 Tracks ihres elften Albums mit einem Video auszustatten liegt bei den Tindersticks nahe – nikotinfleckiger Soundtrack zum Film Noir. Die fünfköpfige Band um Crooner Stuart A. Staples schlingert sich auf der Bühne des Konzerthauses durch das Moll- Spektrum des Pops, ohne auch nur einen Moment ihre Souveränität abzugeben.

Jazz, Soul, Chanson, Blues, Filmmusik, Folk, immer etwas unheilvoll, immer etwas leidend. Julian Siegel arrangiert die Tindersticks 2016, die Band wirkt noch eine Spur orchestraler, es fallen Vergleiche mit Ian Curtis, mal erinnern sie an zenterschweren Chamber Pop Marke Nick Drake; immer ein Glas Rotwein in der Hand, immer schemenhaft hinter Rauchschwaden.

Die Kulisse Konzerthaus passt hervorragend zu den 5 mittlerweile mittelalterlichen Herren, wirkt der große Saal durch die sparsame Beleuchtung wie in Kerzenlicht getaucht. Tristesse und Traurigkeit doch wohlige Wärme und Geborgenheit sind die gemeinsamen Nenner des 90 minütigen Mini-Märchens. Die Leere wurde gefüllt. Danke, Zugabe und Standing Ovations.

"The Waiting Room" erschien am 22. Jänner 2016 auf City Slang, live in Wien gab es die Tindersticks am 9. März im Wiener Konzerthaus zu sehen.

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