Rechtzeitig zur Weihnachtszeit starten die Probleme mit der Kopfhaut und die Schuppen rieseln leise auf die Tastatur meines Computers.
Nein, so ein Satz sollte erst viel weiter hinten in diesem Heft stehen. Worum es eigentlich geht, ist die Leere, die sich hier breit macht, rund um uns alle, und langsam beginnt, die Kälte zu vertreiben. Bis uns klar wird, dass die Leere viel schlimmer ist als die Kälte. Entsprechend dem, was Damon Albarn mal sagte (oder war es Dr. Alban?): „Sobald ein Gedanke ausgesprochen wurde, wird er auch zu Realität.“ Vielleicht funktioniert das auch mit Geschriebenem, mal sehen. Hier also fünf Gedanken zur Weihnachtszeit, um die Welt zu einem besseren Platz zu machen:
1. Ich wünsche mir weiße Weihnachten, damit die Kinder auf den Rodelhügeln friedlichen und harmonischen Spaß an der frischen Luft haben können, auf dass ihr glockenhelles Lachen bis in den Himmel klinge. Okay, eigentlich wünsche ich mir eine wirklich ergreifende Spielkonsole und die Zeit, intensiv in ein Action-Adventure reinzukippen, aber gegen die unschuldige Freude strahlender Kinderaugen kommt nun mal nichts an. Insbesondere zu Weihnachten.
2. Klavier spielen. Das wäre was, wenn ich Klavier spielen könnte. Oder fließend Französisch sprechen. Oder Lastwagen fahren oder eine Sitzbank schreinern. Es wäre toll, Fähigkeiten zu besitzen, die einem wirklich weiterhelfen, sowohl im Notfall als auch im normalen Leben. Was ist schon ein Mann wert, der zwar alles hat, was es gibt, aber einen Elektriker rufen muss, wenn eine Glühbirne ausbrennt? Eben.
3. Und es wäre wunderbar, sich wieder für etwas begeistern zu können. Wirklich zu begeistern, so wie das früher einmal möglich war, als so vieles noch neu und aufregend war. Die Abgeklärtheit abzulegen und nie wieder hören zu müssen: „Mann, bist du abgesotten.“ So alt, wie die Jugend heute ist, war sie noch nie.
4. Jetzt was, von dem alle was haben: Jedes Mal, wenn jemand bei Google auf einen Link in der originären Suche klickt, sollte Google dem Betreiber dieser Website etwas bezahlen. Das wäre nur fair, denn wenn man auf einen bezahlten Link klickt, bekommt Google Geld. Und ohne die Betreiber von Websites gäbe es auch kein Google.
5. Ich würde ja abschließend noch „Gesundheit für alle“ schreiben, weil Gesundheit ist überhaupt das Wichtigste, aber in Anbetracht der Vielzahl der Menschen, die vom Megatrend Gesundheit leben, den Ärzten, Krankenschwestern, Therapeuten, Pharmaunternehmen, Apothekern, Heilmittelverkäufern, Zahnärzten, Spezialisten, Esoterik- und Wellnessshops, Wunderheilern, Selbsthilfegruppenleitern, Forschern und Zulieferern, traue ich mich nicht. Daher werde ich, um das Leid zu mindern, auf gut österreichisch eine durchschnittliche Verbesserung des Weltgesundheitszustandes von sieben bis zehn Prozent einfordern. Das ist sicher zwischen den Sozialpartnern besser vertretbar.
Das wär’s von meiner Seite. Danke fürs Aufpassen.