Alle Jahre wieder blickt unsere Redaktion auf die popkulturellen Highlights der letzten zwölf Monate zurück. Mit streng subjektivem Blick. Was Stephan Brückler aus 2023 besonders in Erinnerung bleiben wird, könnt ihr hier nachlesen.
TOP 5 Alben 2023
5. Roger Waters »Dark Side of the Moon Redux«
Kann man dies Album als Pink-Floyd-Fan mögen? Zum einen ja, denn es handelt sich um jene großartigen Kompositionen, die, in Kombination mit Roger Waters zeitlosen Texten, »Dark Side of the Moon« zurecht zu einem der meistverkauften Alben aller Zeiten machten. Zum anderen nein, da die Instrumentalpassagen und Sound-Effekte, die »Dark Side of the Moon« so groß erscheinen lassen hier fast gänzlich fehlen. Das jazzige Arrangement von »Money« hat seinen Reiz, kann aber mit dem Original nicht mithalten. Und das gilt für das gesamte Album, das durch Waters monotonen Gesang und Sprechpassagen streckenweise, wie ein Hörbuch anmutet. Alles in allem ist »Redux« ein interessantes Experiment, das Original bleibt aber unantastbar.
4. The Smashing Pumpkins »ATUM«
Ein besonders ambitioniertes Projekt lieferten heuer die Smashing Pumpkins ab. ATUM ist eine Rockoper in drei Akten mit 33 Songs und intergalaktischer Sci-Fi-Story. Zum Teil kann die Band damit das erste Mal seit vielen Jahren wieder an Meisterwerke wie »Mellon Collie and the Infinite Sadness« anschließen. Insgesamt wirkt das Werk aber etwas zu aufgeblasen. In puncto Anzahl der Songs und exzessivem Einsatz von Keyboards wäre weniger wohl mehr gewesen.
3. Ash »Race The Night
Die nordirische Band feierte vergangenes Jahr ihr 30-jähriges Bestehen und brachte heuer ein rockiges Album mit gewohnt eingängigen Songs heraus. Ein guter Anlass, um damit mit ihren Kollegen The Subways auf Europatour zu gehen, die sie Anfang Dezember auch nach Graz führte.
2. Peter Gabriel »I/O«
Mit 73 Jahren brachte Peter Gabriel heuer nach über 20 Jahren wieder ein Studioalbum mit neuem Songmaterial heraus. Interessanterweise erscheint das Album in zwei unterschiedlichen Versionen bzw. Abmischungen, dem Bright-Side-Mix und dem Dark-Side-Mix, deren feine Unterschiede wie auch die Songs selbst sich erst nach mehrmaligem Hören erschließen.
1. Foo Fighters »But Here We Are«
In meinem Lieblingsalbum 2023 verarbeitet Bandleader Dave Grohl textlich den Tod seiner Mutter und jenen seines engen Freundes und Foo-Fighters-Schlagzeugers Taylor Hawkins. Musikalisch ist das Album allerdings kein getragenes Traueralbum geworden. Ganz im Gegenteil. Der Sound ist rau, Grohl trommelt selbst und singt besser denn je. Die Band überrascht mit einer abwechslungsreichen Mischung aus kraftvollen Songs voller unerwarteter Wendungen, der einen oder anderen Stadionrockhymne und filigranen, stillen Momenten. Zudem bietet das Album mit dem 10-minütigen »The Teacher« den bisher längsten Foo-Fighters-Song.
Auch nicht schlecht:
Serien, wie »Silo«, »The Last of Us« und die dritte Staffel von »The Morning Show«.