Svaba Ortak ist derzeit einer der heißesten Namen im Wiener Rap-Game. Auf seinem Album »Eva und Adam« mischt er gekonnt Wiener Dialekt mit Frankfurter Hochdeutsch und serbischen Ausdrücken. Dazu gibt’s ausgefeilte Technik und punktgenaue Intonation.
Bei den beiden ausverkauften Wiener-Stadthalle-Konzerten von RAF Camora (der auf dem neuen Album auch zu hören ist) & Bonez MC im Februar lieferte Svaba Ortak ziemlich solide Support-Shows ab. Damit machte er auch letzten Zweiflern klar, dass mit seinem Solodebüt »Eva und Adam« ein starkes Straßenrap-Album präsentiert werden würde, reflektierte und persönliche Texte inklusive. Das Album widmet der serbischstämmige Wiener seinen Eltern. Eva steht dabei vor Adam, erklärt er, weil in seiner Heimat Frauen einen besonders großen Stellenwert in der Gesellschaft einnehmen.
Lines, die Wellen schlagen
Auf dem Album mischt Svaba Ortak gekonnt Wiener Dialekt mit Frankfurter Hochdeutsch und serbischen Ausdrücken. Durch seine ausgefeilte Technik und seine ganz eigene Umgangssprache wirkt die Intonation einzelner Wörter noch punktgenauer. Alle Lines bewegen sich in einem rhythmischen Fluss, schlagen hohe Wellen und brechen sich schließlich an voreingenommenen gesellschaftlichen Konstellationen. Svaba Ortak rappt über Serbian Diasporas in einem dritten »Serben in Wien«-Teil und erzählt in »Südbahnhof« zeitgleich vom ewigen Orientierungskampf ganzer Generationen: In dem Land, in dem sie geboren sind, gehören sie nicht dazu und in ihrem Herkunftsland ebenfalls nicht – »hier bin ich Ausländer, unten aber auch, Bruder«.
Mit »Simba« gelingt Svaba Ortak in Zusammenarbeit mit Kollegen Amar ein unterhaltsamer Hit. Der Track kommt mit einem ziemlichen Beat-Brett daher, das durch Guslaklänge verstärkt wird. Das Instrument hat für den Künstler eine besondere Bedeutung und es ist das einzige, das er beherrscht. Außerdem genießt es in vielen Balkanstaaten einen hohen kulturellen Stellenwert.
Über die Zusammenarbeit mit Sony Music ist wenig bekannt – Svaba Ortak macht sich in den Sozialen Netzen rar, und auch Interviews gibt er nur wenige. Er wolle lieber seine Musik sprechen lassen. Mit »Eva und Adam« ist dem Wiener Rapper der Sprung in die Königsliga gelungen – auch ganz ohne durchgetakteten Medienzirkus. Das lässt Svaba Ortak authentisch und alles andere als aufgesetzt wirken.
»Eva und Adam« von Svaba Ortak ist heute, am 29. März 2019, bei Sony Music erschienen. Das Präsentationskonzert zum neuen Album findet am 12. April in der Simm City in Wien statt.