Wie eine Roboterpsychologin, Artificial-Intelligence-ExpertInnen und Medienkunst-Zampanos die Auswirkungen des technologischen Wandels auf unseren Alltag sehen, erfahrt ihr beim Symposium »Digitale Transformationen« – am 29. November an der Angewandten.
Werden Roboter die Menschheit bald für obsolet erklären? Man muss nicht ganz so weit gehen, um zu erkennen, dass die Umwälzungen, die die technologische Revolution rund um Artificial Intelligence und Robotik, bringt, längst unser aller Leben prägt und in Zukunft noch viel stärker prägen wird. Mit durchautomatisierten Produktionsbetrieben, selbstfahrenden Autos und Kühlschränken, die autonom Milch nachbestellen, scheint der vom Wiener Künstler Niki Passath erdachte Tätowierroboter aus unserem Titelbild jedenfalls gar nicht so weit weg zu sein – wäre da nicht die psychologische Barriere, das eigene Aussehen den verdrahteten Armen einer Maschine zu überlassen.
Während die einen in der Technik die Lösung für viele der menschlichen Probleme erkennen, die letztlich allen ein Leben in Wohlstand ermöglichen könnte, sehen andere die fundamentale Rolle des Menschen in der Welt und seinen bestimmenden Einfluss auf die Entwicklung der Zivilisation zur Disposition gestellt. Eine Sichtweise, die auch in der Popkultur ihren Niederschlag findet: Etwa wenn wenn Humanoide und Menschen sich kaum noch voneinander unterscheiden wie in »Blade Runner« oder wenn sich die Maschinen gar über den Menschen zu erheben versuchen wie in der »Terminator«-Reihe. Mit der Wahrheit vielleicht irgendwo zwischen den beiden Positionen Utopie und Dystopie – oder zumindest einem Aushandlungsprozess unterliegend.
Grundsatzüberlegungen
Im Rahmen des Symposiums »Digitale Transformationen – Gesellschaft, Bildung und Arbeit im Umbruch« liefert die Universität für angewandte Kunst gemeinsam mit der Forum Morgen Privatstiftung am 29. November in ihrer neu eröffneten Dependance in der Vorderen Zollamtsstraße 7 Grundsatzüberlegungen für einen solchen Aushandlungsprozess. Bestens besetzt, wie das Programm verrät.
In seinem Impulsreferat »Dinge und Daten« beschäftigt sich etwa Medienkunst-Zampano Peter Weibel mit der Digitalisierung als neuer Kulturtechnik. Was künstliche Intelligenz für unsere Arbeitswelt bedeuten könnte, beantworten Robert Trappl, Leiter des Österreichischen Forschungsinstituts für Artificial Intelligence, sowie Filmemacher und Art-&-Science-Professor Virgil Widrich (mit »Copy Shop« immerhin für einen Oscar in der Kategorie »Bester Kurzfilm« nominiert).
Dem Mythos Roboter widmet die Linzer Technikpsychologin Martina Mara ihren Vortrag, und in der großen Abschlussdiskussion wird die Frage behandelt, wie ein humanes Zukunftsmodell für unsere Gesellschaft aussehen könnte.
Rund um das Symposium erscheint im Brandstätter Verlag auch eine Publikation mit dem Titel »Digitale Transformationen – Gesellschaft, Bildung und Arbeit im Umbruch«.
Das Programm des Symposiums im Detail:
Digitale Transformationen – Gesellschaft, Bildung und Arbeit im Umbruch
Do., 29. November, 11 bis 17 Uhr
Universität für angewandte Kunst
Veranstaltungszentrum Vordere Zollamtsstraße 7, 1030 Wien
Anmeldung unter info@uni-ak.ac.at
11:00–11:15 Begrüßung: Gerald Bast
11:15–11:45 Impulsreferat: Peter Weibel »Dinge und Daten. Digitalisierung: eine neue Kulturtechnik«
11:45–12:15 Vortrag: Virgil Widrich»Wer sind wir? Stellenanzeigen aus der Zukunft«
12:15–13:00 Mittagsbuffet
13:00–13:30 Vortrag: Robert Trappl»Welche Jobs werden bleiben, welche wegfallen, welche neu entstehen?«
13:30–14:00 Vortrag: Martina Mara»Die (notwendige) Demystifizierung des Roboters«
14:00–14:30 Vortrag: Harald Katzmair»Macht und Ohnmacht des Digitalen«
14:30–15:00 Kaffeepause
15:00–15:30 Vortrag: Peter Parycek»Von der Simulation in die Realität – Technologien in politischen Entscheidungsprozessen«
15:30–16:00 Vortrag: Anab Jain»Artificial Intelligence and Society: What next?«
16:00–17:00 Abschlussdiskussion: »Die digitale Transformation – Segen oder Fluch für die Gesellschaft? Wie kann ein humanes Zukunftsmodell aussehen?« Mit: Gerald Bast, Kerstin Koren, Thomas Lampoltshammer, Eva Maria Stadler; Moderation: David F. J. Campbell
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