Totally Enormous Extinct Dinosaurs versteinert Club-und Popwelt mit erstklassigen Dancesongs und Remixen.
Wer glaubt, die Dinosaurier sind ausgestorben, der irrt sich. Der junge Brite Orlando Higgingbottom, dessen Name klingt, als wäre er gerade aus einem Harry Potter Buch entsprungen, produziert unter seinem skurrilem Alias Totally Enormous Extinct Dinosaurs sehr abwechslungsreiche und spanndende Dance Musik. Mit verrückten Kopfbedeckungen, auffälligen Kostümen und dynamischen, unterhaltsamen Live Sets, stampft das Urzeitwesen durch die internationale Club-und Festival Landschaft.
Neben einer EP Veröffentlichung auf Joe Goddards Label Greco Roman und Remixen für Popgrößen wie Lady Gaga und Katy Perry, arbeitet der Sohn eines Oxforder Professors und klassischen Dirigenten, an seinem Debüt-Album, dass Anfang 2012 erscheinen wird. Derzeit auf Europa-Tour, macht er auch am 30. November in der Wiener Fluc Wanne halt. Und auch wenn Annie Mac und Hot Chip Sänger Joe Goddard fest hinter ihm stehen, wollen wir ihn nicht einfach als den nächsten Großen der Insel bezeichnen. TEEDs elektronische Musik ist wie ein Buffet – etwas Pop, ein bisschen House und Elektro – alles auf einem Teller. Außerdem ist er ein sehr smarter, charismatischer Typ. Wenn er gerade nicht auf Tour ist, verweilt er in seiner Heimat und Grafschaft Oxfordshire, denn London mag er nicht.
Was machst du, wenn du zu Hause in Oxford bist, und gerade keine Gigs hast.
Ich arbeite viel in meinem Studio, wo ich an Remixen arbeite und gerade dabei bin, mein Album fertig zu produzieren. Außerdem versuche ich mich etwas zu entspannen, häng zu Hause rum, treffe mich mit Freunden und ruhe mich von den Tourneen aus. Ich wohne noch bei meiner Familie, was auch sehr angenehm ist.
Du ziehst dich immer wie ein Dinosaurier an und trägst verrückte Kopfbedeckungen. Auch dein Name ist ja sehr prähistorisch.
Es ist nur ein Motiv. Eine Art Ausrede. Ich bin kein besonders passionierter Dinosaurierliebhaber. Ich mag zwar ihre Farben, aber eigentlich ist es nur eine Ausrede. Die Kopfbedeckungen entwerfe ich mit Designern. Die Dinokostüme kaufe ich bei einer Freundin, die sie selbst macht.
Hast du einen Lieblingsdino?
Ich habe keinen Lieblingsdinosaurier. Ich bevorzuge aber die Pflanzenfresser. Die Langhalse, Brontosauren, sind gut.
Dein Vater und du?
Mein Vater ist Dirigent für klassische Musik und lehrt unter anderem, als Professor an der Universität Oxford, Chormusik. Wir haben im musikalischen Sinne viel gemeinsam. Die Musik, die ich mache, ist aber völlig anders zu dem, was er macht. Ich zwinge ihn nicht dazu, meine Musik zu mögen und das Elektronische zu verstehen. Trotzdem sind wir uns sehr ähnlich und akzeptieren das, was der andere macht. Wir unterhalten uns darüber und profitieren gegenseitig vom Wissen des anderen.
In deiner Musik hört man auch Einflüsse von klassischer Musik.
Als ich sehr jung war, war das erste was ich lernte, einen CD Player zu bedienen. Als ich vier oder fünf war und Lego spielte, machte ich immer Mozart an. Dann lernte ich Klavier spielen, danach die Violine und auch die Flöte. Wobei ich letztendlich nur das Klavierspielen fortsetzte. Es ist mir wirklich sehr wichtig. Als ich ein kleiner Junge war, sang ich auch für sehr lange Zeit in einem Chor. Dort habe ich wirklich sehr viel über Musik gelernt.
Du hast dieses Jahr auf vielen Festivals gespielt? Ziehst du Festivals den Clubs vor?
Es ist schwer zu sagen, da jede Location seine speziellen Momente und Stimmungen hat. Ich denke, dass ich es im Moment lieber mag, in herkömmlichen Locations wie Clubs zu spielen, weil ich dort einen ordentlichen Soundcheck machen kann, bevor ich auftrete. Es ist etwas entspannter. Aber auf Festivals ist das beste Publikum. Es ist sehr dynamisch und voller Energie. Doch dann kann es, vor allem in England, passieren, dass es regnet und ich habe keine Regenjacke dabei … Also ist es schwierig zu favorisieren. Manchmal sind alle Locations gut, manchmal sind alle schlecht.
In den kommende Wochen wirst du mit den Friendly Fires touren. Als Support oder mit ihnen zusammen?
Es wird ein ganz normales Vorkonzert werden. Ich weiß nicht, ob es noch eine andere Vorband geben wird, aber ich werde ein halbstündiges Set spielen und danach treten die Friendly Fires auf. Ich spiele gern das Vorprogramm. Man hat nur einen kleinen Zeitraum, in dem man dem Publikum seine Musik zeigen kann. Sie sind aber nicht wegen dir da, sondern um den Hauptact zu sehen. Ich denke, dass sich Friendly Fires Fans und meine Fans ein bisschen überschneiden. Es wird glaube ich, ein ziemlich guter Trip. Wir sind Freunde. Ich habe einen Remix für sie gemacht und es macht Spaß mit ihnen abzuhängen.
Hast du im Moment Remixaufträge, oder konzentrierst du dich nur auf die Produktion deines Albums?
Gerade bin ich wirklich völlig damit beschäftigt, mein Album fertig zu produzieren. Bis Ende des Monats muss ich zwei Remixe machen. Doch ich kann im Moment noch nicht verraten, für wen die Remixe sind. Ich habe gerade einen sehr verrückten Remix für Lady Gaga gemacht. Ich schaue, dass ich nächstes Jahr mit anderen Künstlern zusammenarbeiten kann. Ich habe viele Ideen, doch hat man leider immer weniger Zeit, als man denkt.
Gib mir doch bitte ein paar Details zu deinem Debüt Album.
Mein Album wird nicht auf Joe Goddards "Greco Roman" Label erscheinen, es wird auf "Polydor", einem britischen Major Label released. Es ist einfach ein größeres Label, das mir dabei hilft, meine Musik besser zu promoten. Ich liebe "Greco Roman", ich habe gar keine Probleme mit ihnen, es ist gibt nur einen großen Unterschied zwischen einem kleinen Independent Label und einem großen Label. Wenn man eine Musikerkarriere anstrebt, muss man gut promotet und gut verkauft werden. Es gibt viele Dinge, die ein Major dafür tun kann, und ein Independet Label leider nicht. Trotzdem arbeite ich sehr gut in meinem Independent Studio in Oxford. Ich hoffe, dass das Album gut läuft. Ich habe jetzt kein Radio-Pop-Album gechrieben. Es wird ein bisschen wie meine bereits erschienen EPs. Verschiedene Styles, ein bisschen Pop, ein bisschen Rave, etwas Deep. Ich freue mich darauf, wenn es Leute anhören können.
Wie entstehen deine Songs?
Ich verändere meine Herangehensweise an neue Songs ständig. Manchmal dauert es nur zwei Tage und ein Song ist fertig, manchmal brauche ich sechs Monate, um einen Track fertig zu machen. Es gibt eine Nummer, an der ich jetzt schon seit einem Jahr rumbastle. Es ist einfach so, dass man neue Ideen hat, man ersetzt Teile, man verändert was, fängt von vorne an… Wenn ich am Klavier sitze, dann spielen meine Hände automatisch Akkorde, die eher melancholisch klingen. Ich denke, aber dass es den Leuten gefällt. In meiner Single "Garden" klingt das Keyboard nicht so traurig, eher fröhlich.
Ende November kommst du nach Wien und spielst dein Konzert. Was können wir von deinem Set erwarten?
Ich werde auf jeden Fall eine Menge neues Zeug spielen. Ich freue mich auch wirklich darauf, da ich leider meinen Gig für das Waves Festival kurzfristig absagen musste, was schon blöd war. Es haben mir schon viele Leute gesagt, dass Wien toll ist. Ich kann es kaum erwarten, eine gute Party in Wien zu haben.
Totally Enormous Extinct Dinosaurs spielt am 30. November ein Konzert in der Fluc Wanne. Support kommt von Agent Cooper. Davor, dazwischen und danach spielen Moogle, Laminat und Temporary Secretary.