Wolfgang Möstl, Ana Threat, Ebow, Paul Plut, Marco Kleebauer und Elise Mory – die musikalischen TausendsasserInnen im Gespräch mit The Gap über unaufgeräumte Verstrickungen, musikalische Kollaborationen, auf die keiner klarkommen würde und Bandkinder, die eigentlich schon ausgezogen sind – und manchmal doch wieder vor der Tür stehen.
Elise Mory (Möström // Gustav und Band // Leeloo // Bernhard Schnur und Band // Nitro Mahalia)
»Ich glaube, wir teilen viele Ansichten wie zum Beispiel, dass Musik nicht vorrangig schön zu sein hat…«
In wie vielen Bands hast du in deinem Leben bisher gespielt?
Insgesamt in sieben…
Was ist für dich der Reiz an mehreren Bandprojekten?
Ich mag verschiedene musikalische Stile, mit jeder Band kann ich etwas anderes ausleben. Außerdem geht dann immer irgendwo was weiter.
Wenn die Projekte deine Familie / deine Kinder wären, wie würdest du sie charakterisieren? Welches ist das Stiefkind? Welches die Großtante, die einem immer heimlich einen 20er zusteckt?
Es gibt die großen Kinder, die auch alleine spielen, eines hat selber Kinder bekommen, manche sind noch so jung, dass ich ganz gespannt bin, was mal aus ihnen wird. Manchmal wollen sie gleichzeitig Aufmerksamkeit. Ich liebe sie alle gleich viel, aber ich kann sie nicht gleich behandeln, weil sie alle sehr unterschiedlich sind.
Siehst du deine Rolle in allen Projekten gleichermaßen ausgeprägt? Spielst du beispielsweise unterschiedliche Instrumente?
Ich spiele fast immer die Instrumente mit den Tasten, meine Rolle ist allerdings sehr unterschiedlich. Bei Gustav bin ich nur ausführend, bei Möström improvisieren wir sehr viel und entwickeln unsere Musik gemeinsam. Bei Leeloo musste ich erstmals lernen, mich auf Unvorhersehbares einzulassen. Und bei den anderen muss ich mich gegen lauter Männer durchsetzen.
Siehst du persönlich Parallelen in all deinen Projekten oder unterscheiden sich diese (nicht nur für das Publikum sondern auch für dich gefühlsmäßig) komplett?
Musikalisch sind alle sehr unterschiedlich, die Gemeinsamkeit ist, dass alle Bands Herzensprojekte sind. Ich mag alle meine Bandkolleg_innen und ich glaube, wir teilen viele Ansichten wie zum Beispiel, dass Musik nicht vorrangig schön zu sein hat. Oder auch politische Aspekte von Kunst und Musik …
Mit welchem/welcher (nicht befreundeten) österreichischen Musiker/Musikerin würdest du gerne mal in einer Band spielen?
Ich bin gerade Ebow-Fan, und Hip Hop fehlt mir noch in meiner Liste. Auch mit Fauna könnte ich mir ein experimentelles Elektronik-Synthie-Duo vorstellen.
Welche musikalische Kollaboration (anderer) österreichischer Musiker_innen fändest du besonders interessant? Maurice von Bilderbuch mit Leftboy oder Helene Fischer mit FAUNA vielleicht?
Ebow mit Fauna 😉 Oder noch besser: Gustav und Yung Hurn.
Auf Seit 6 geht´s weiter mit Marco Kleebauer –>