Turbo-Traffic und der Entwickler nicht da

Wenn perezhilton.com über Garmz schreibt und dabei auf den Webshop verlinkt, ist das vergleichbar mit einem ICE-Zug voll kreischender User, der geradewegs durch die Auslage in deinen Shop rast. Es wäre dann aber auch gut, wenn die Shop-Kassa funktioniert! Andreas Klinger über den Launch der ersten Designs.

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Für die, die ihn nicht kennen: Perez Hilton ist die fleischgewordene Reflektion einer Celebrity-geilen, überdrehten Gesellschaft mit Internetanschluss. Diese menschgewordene Erscheinung reist um die Welt, geht mit Stars auf Intimfühlung, moderiert bei MTV und presst sich tagtäglich in einen sehr individuellen Blog. Schrill, laut und komplett Bussi-Bussi. Als Korrespondent des Garmz-Start-up-Chaos berichte ich wieder einmal aus dem Zentrum des Orkans. Wie bereits angekündigt, haben wir inzwischen das erste Produkt für Vorbestellungen gelaunched: »Elle Shorts« von W.Ink. Und schon steckten wir mit Garmz mittendrin – nämlich in den Blogs, Medien, auf polyvore.com und in Superblogs wie eben perezHilton.com, der unsere Trafficzahlen in unendliche Weiten schickte.

Dass die Shorts überhaupt Erfolg hatten, verwunderte uns etwas. Nicht, dass wir davon nicht begeistert gewesen wären, im Gegenteil. Aber eine kurze Hose aus solch dünnem Material ist nicht unbedingt das Richtige für einen unwirtlichen Herbsteinbruch. Um es den Kunden auch noch extra schwer zu machen, starteten wir versehentlich mit einem nicht funktionierenden Payment-System. Konkret sah das dann so aus: Die Begeisterung im Garmz-Office hatte den Plafond erreicht – Medienkooperationen, gefühlt-perfekte Vorbereitung und Kundentraffic ab der erste Minute. Internationale Webseitenbesucher, potenzielle Kunden, noch mehr potenzielle Kunden – und wir vorm Bildschirm mit der Sektflasche wartend auf den ersten Kaufabschluss. Aber er kommt und kommt nicht!

Erst nach Stunden und der Rückkehr zum Alltagstrott realisierten wir das Problem: Die Shop-Kassa ließ sich quasi nicht öffnen, die Kunden mussten unzufrieden wieder abziehen. Der Sekt war bereits warm und der zuständige Entwickler beim Zahnarzt, also wurde Ersterer wieder eingekühlt und Zweiterer mit einer Mischung aus Schmerz und Lokalbetäubung zurück ins Office geholt. Dann wurde der Sekt wieder herausgeholt, denn nun kamen Vorbestellungen aus aller Welt – trotz 35 Euro internationaler Versandkosten! Das Produkt ging also planmäßig in Serienproduktion und es scheint, als würde es so gut wie ausverkauft sein, wenn es zur Auslieferung im Webshop ankommt.

2011 wird auch kein ruhigeres Jahr werden: Als Nächstes steht der Umzug nach London und eine Refokussierung auf dem Plan. Die vielen positiven Reaktionen auf die Elle Shorts haben uns in unserem Vorhaben weiter bestärkt, regelmäßig neue Produkte zu launchen. Nachdem wir nun auch eingeladen wurden, Garmz als Start-up auf der Pariser Internet-Konferenz »LeWeb« Anfang Dezember zu präsentieren, werden wir mit dem regulären Start des Webshops diesen hochkarätigen internationalen Input noch abwarten. Bereits jetzt kann man aber seine Bewertung und einen Kommentar zu den neuen Designs auf www.garmz.com abgeben und sich ein Bild von den Produkten machen. Ich freue mich darauf, im nächsten Jahr weiter von der Front unseres turbulenten Experiments zu berichten.

Garmz.com will mit Hilfe des Internets die Modewelt verändern. Eine Community für junge Modedesigner und der Möglichkeit auf Produktion für jene Designs, die nachgefragt werden.

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