Frisch g’backen aus der Red Bull Music Academy, von Kritikern für ihre EP "Drop your Soul" beachtet und kurz vor dem Album, "das vielleicht auch bald fertig wird" – stehen Uma auch kurz vor größeren Gefilden, die es zu erspielen gilt. Zum Beispiel dem Sonar Festival in Barcelona, das sie für uns mit Kamera und Tagebuch dokumentierten.
Viel stehen, viel gehen, viel Eiscreme, so war das Sonar Festival 2013
Weil Ella (Anm. der Redaktion: Uma sind Ella und Florian Zwietnig) ja 2011 stolze Teilnehmerin der Red Bull Music Academy war, wir 2012 eine EP auf Seayou Records veröffentlicht haben und unser noch unfertiges Album vielleicht auch bald fertig wird, gab es für Uma eine Einladung zum diesjährigen Sonar Festival in Barcelona.
Ich bin bereit für den Festival-Wahnsinn und Ella ist immer noch skeptisch
Vorab gab´s da schon so einige Aufregung, weil sogar Leute, die nix mit Musik am Hut haben, "schon mal irgendwo was davon gehört haben". Größtes Festival für elektronische Musik in Europa und so weiter... Sogar meine Mama war aufgeregt. Los ging's dann schon einen Tag vorm offiziellen Festival-Beginn, weil traditioneller Weise zu einem großen BBQ im Hafen eingeladen wird und es aus diversen (Schlagworte: Networking! Freigetränke!) Gründen immer gut ist, bei so was dabei zu sein. Mit Übergepäck fliegen, von einem netten, verschwitzten Shuttle-Mann abgeholt werden, im Hotel einchecken (dazu später noch mehr), "frisch" machen und los geht's.
Flo steht gern in leeren, großen, dunklen Hallen rum.
Wenn's dann noch Kaffe gibt, ist wirklich alles gut
Die eher deftige spanische Küche erweist sich als perfekte Unterlage für ernsthaft lange Longdrinks, Mykki Blanco ist in echt auch voll super und alle schön, betrunken und gut gelaunt.
Da wir erst am Freitag spielen, heißt's am Donnerstag entspannen, den Kater pflegen, die Location (riesig!!) auschecken, Interviews geben, alten und neuen Bekannten und Freunden Hallo sagen und unserem ersten Festival Highlight, den Lars, zuschauen (Top!). So far so unaufregend.
… selbst der 8 Uhr-morgens-Soundcheck, Elektro Guzzi mussten sogar noch früher aufstehen
Am Freitag werden wir dann schon um 8 Uhr zum Soundcheck abgeholt. Die Halle in der wir spielen dürfen ist riesig und relativ Angst einflössend, da aber schon Elektro Guzzi auf der Bühne stehen und schauen, dass alles klingt, wie es sein soll, versuchen wir möglichst souverän und cool zu wirken. Hilft ja auch nichts. Wie immer ohne eigenen Soundmann müssen wir relativ viel um Aufmerksamkeit kämpfen, da die Technik vor Ort wohl auch noch müde ist. Am Ende läuft dann alles doch noch rund und wir haben noch ein paar Stunden Zeit, um uns zu entspannen, sprich, gefühlte 1000 mal aufs Klo gehen und versuchen, souverän zu wirken.
Die wirklich große Halle, in der wir spielen müssen oder dürfen, inklusive der Tonmischmenschen
Uma live! In Pink!
Unsere Show um 14.30 Uhr ist relativ früh für Sonar-“Verhältnisse“ und da die Leute da sehr gerne Bassdrum´s in Verbindung mit Techno hören, rechnen wir nicht mit zu viel Publikum (Tipp für junge Bands: die Erwartungen nicht zu hoch schrauben), aber siehe da: um 14.00 zu Anenon ist die Halle schon gut gefüllt und soll das dann auch bleiben. Leute sitzen gemütlich auf der Plastikwiese und trinken die ersten Biere zum warm werden.
Trotz Monitorproblemen scheinen wir einen guten Eindruck zu schinden und fühlen uns sogar spätestens nach der ersten Hälfte richtig gut und erleichtert.
Nach dem Konzert geht's erstmal in den Hotelpool
Den restlichen Nachmittag verbringen wir erstmal im Pool auf dem Hoteldach und Eis essend am Festival und verstehen gar nicht, warum nicht jedes Hotel einen Pool auf sein Hoteldach baut.
Die Menschenmassen am Sonar by Day, schon relativ (un)gemütlich
Noch immer von den Menschenmassen gezeichnet, gibt's am nächsten Tag Radio- und Magazin-Interviews
Verschwommenes Bild von unserem ersten Highlight, Atom TM, aka Senor Coconut, Lisa Carbon usw.
Nach einem tollen Konzert von Atom TM (Senor Coconut/Erik Satin/Lisa Carbon), einem extrem guten Konzert von Elektro Guzzi und einem Abstecher zu Diamond Version, geht's zu Sonar by Night und zu Kraftwerk und Nicolas Jaar.
… nicht Kraftwerk, aber Nicholas Jaar irgendwo weiter vorne
Leider Gottes ist das Sonar bei Nacht echt wirklich riesig und richtig viele Leute (Überraschung!) wollen Kraftwerk sehen, drum konnten wir weniger sehen als hören, aber trotzdem war's schon sehr toll.
Sonar by Night heißt: ein paar abgedreht große Messehallen, durch die man durchlaufen muss, um zu den einzelnen Bühnen zu kommen und das machen da so ca. 40.000 Leute auf einmal und fahren dazwischen auch noch Autodrom. Und dann heißt's noch sehr viel Techno, sehr viel Drogen und sehr viel super anzusehende Zeitgenossen – ziemlich unterhaltsam und vermutlich muss man so was mal gesehen haben.
Als wir uns Darkstar anschauten (aus Qualitätsgründen hier nur ein Bild vom Tontechniker, die werden eh zu selten fotografiert)
Am zweiten Abend gehen wir dann trotzdem lieber essen und beschließen so den dritten Tag mit tollen Konzerten von Vatican Shadow, Darkstar, Nick Hook und unserem Highlight Tnght mit einer großzügigen Portion Schokokuchen.
… und uns mit Grimassen auf Tnght vorbereiten…
Tnght machen als Abschluss vom Sonar by Day alles richtig ...
Über die Alpen geht's wieder zurück nach Berlin und wir sagen bis bald Barcelona, bis zum nächsten Mal Sonar und Danke für eure Aufmerksamkeit!
Der frühe Rückflug macht dann auch gar nicht soviel aus und die dreckige Wäsche eh auch nicht. Man kann ja nicht alles haben, halt auch keinen Pool am Dach.
Toll war's und optimistisch behaupten wir: Bis bald, Sonar Festival!