Das Rockhouse in Salzburg wird 20 und verpasst seinem Logo – oder sollten wir lieber sagen: Lxgx? – ein Paar XX. Fertig ist der Relaunch.
X für ein O
Wie geht der Spruch? Sich kein X für ein U vormachen lassen? Egal. Denn beim Rockhouse handelt es sich sowieso um die Os, die ver-(he)-x-t wurden. Der neue Schirftzug (Foto 2) ist einfach, aber nicht langweilig und die Farbkombination schwarz-rot-weiß hat sich von den russischen Konstruktivisten bis zu den White Stripes immer bewährt – solide Wahl also. Den Vorwurf der schweren Lesbarkeit, muss sich Susanna Kuschnig vom Rockhouse trotzdem öfter anhören, doch erwidert sie, „dass Logos ja nicht zum Lesen, sondern zum Wiedererkennen da sind und das funktioniert sehr gut.“
Man müsse sich keine Sorgen machen, "Rockhouse" werde auch weiterhin in Texten mit O wie Otto geschrieben.
Intensivere Variable
Das Pressebild zum Relaunch (Foto 1) zeigt drei ausgelassene Personen über denen zentral der neue Schirftzug prangt; das linke obere Eck sagt: "Intensiver". Als was? – stellt sich da die Frage. Sind Komparative in der Werbung nicht eigentlich schon passé? Kuschnig meint es jedenfalls nicht als Angriff auf die Konkurrenz, sondern will das Rockhouse als Ort positioniert sehen, an dem man „sehr nah am Artist dran ist“, was ein einprägsames Live-Erlebnis garantieren soll.
Mit höchstens 350 anderen Personen teilt man sich sein Konzerterlebnis; das geht noch als relativ intim und kuschlig durch und bindet auch die Besucher an den Veranstaltungsort – mal abgesehen davon, dass Salzburg ausgehtechnisch ohnehin nicht endlose Möglichkeiten bietet. Diesen Besuchern soll durch das X, das als Variable zu verstehen ist, Spielraum geboten werden, etwas Persönliches einzusetzen. Etwas, mit dem sie "ihr" Rockhouse identifizieren. Als Variable steht X auch für die Breite der musikalischen Ausrichtung: das Rockhouse will für mehrere Stile und Genres wahrgenommen werden als einfach nur Rock.
Wie man es dreht und wendet – man ist nun mal 20
Dreht man das X um 45 Grad, wird es zum +; das lässt man sich marketingtechnsich natürlich auch nicht entgehen. So ein X ist eben tatsächlich sehr versatil und praktisch, besonders gut also, wenn man gleich zwei davon im Namen hat. Die Facebook Fans orten hinter dem X-Paar die römische Darstellung der Zahl 20 (XX), denn das Rockhouse – und das ist ja eigentlich der Anlass des neuen Coporate Designs – ist ab Oktober kein Teenie mehr. Dazu wird auch die Website gerade neu herausgeputzt.
Hinsichtlich der Programmierung wird es aber nicht zu krassen Neuerungen kommen. „ Wir verändern uns laufend, weil sich die Musiklandschaft, die Leute und die Gesellschaft verändert – es gibt auch keinen Grund etwas großartig umzukrempeln; wir sind ja nicht der Meinung, dass die letzten zwanzig Jahre schlecht waren."
Bleibt uns nur noch zu gratulieren! XOXO
www.facebook.com/rockhouse.sbg