Videopremiere: Stereoface »You Bark I Bite« – Von Hunden, die bellen, und Jungs, die beißen

Stereoface sind ja beinahe schon alte Hunde – Pardon, Hasen – im Business: Seit 2004 lässt die Grazer Band die Indierock-Riffs krachen. 2017 legte sie nach einer längeren Schaffenspause ihr drittes Album vor. The Gap präsentiert das Video zur Single »You Bark I Bite«.

Ein klaffendes Gebiss und ein ministerähnliches Monster, gekrönt von Hundeköpfen mit spitzen Ohren – nachdem schon das Cover ihres aktuellen Albums »Jaws« (dessen thematischer roter Faden: Fressen und Gefressen-Werden bzw. Beißen und Gebissen-Werden) ein visuelles Indiz dafür lieferte, beweist es das Video zur neuen Single »You Bark I Bite« nun endgültig: Stereoface sind auf den Hund gekommen.

Stereoface »Jaws«

»Jo, bist a Braver!«

Um dem skurrilen Schauspiel, eingefangen auf einer Grazer Hundemesse, in der Nacherzählung verbal gerecht zu werden, gilt es, im Vorfeld per Google-Suche in die weite Welt des Rassehundvokabulars einzutauchen: Chihuahuas, Münsterländer, Chow Chows, Samojeden und Co, fein drapiert vor einem Container im Eingangsbereich des Messegeländes. Zu sehen ist der geduldige Kampf von Herrchen oder Frauchen mit ihren Vierbeinern, die es bestmöglich für die Kamera in Szene zu setzen gilt. »Jo, bist a Braver!«, meint man beinahe zwischen den Songzeilen zu vernehmen. Das zufriedene Grinsen vom Frauerl, sobald Fiffi hübsch artig in die Kamera blickt, erwärmt das Herz und lässt einen spätestens bei der Zeile »I watch you patiently, howling happily« schmunzeln.

Stereoface © Phonotron

Die Inspiration zu ihrem Song fand die Grazer Band in der TV-Serie »Die Sopranos«, genauer: in einem Drehbuch mit dem Arbeitstitel »You Bark, I Bite« des unbeholfenen Mafioso Christopher Moltisani, der insgeheim von einer Hollywood-Karriere träumt. Mit dem Clip zu ihrem gleichnamigen Song liefern Stereoface eine Art dokumentarisches Karaokevideo dazu.

Wie’s Herrl, so’s Gscherrl

Vielfältig sind nicht nur die Rassen der Hunde, die in »You Bark I Bite« die Hauptrolle spielen, sondern auch deren Herrchen und Frauchen, über die es sich wunderbar spekulieren lässt: Deine ehemalige Kindergartentante Gitti? Der junge Ross Antony? Der Drill-Instructor vom Fitness-Bootcamp? Dein Steuerberater? – In einer Atmosphäre, die an Elisabeth T. Spiras »Alltagsgeschichten« erinnert, werden unterschiedlichste Charaktere von nebenan eingefangen, deren Ähnlichkeit mit ihren vierbeinigen Freunden nicht immer von der Hand zu weisen ist. Mit Stolz geschwellter Brust zelebrieren sie die Liebe zu ihrem Tier und werden dabei, versteckt und doch liebevoll inszeniert, von Vorführern zu Vorgeführten. Ein humorvolles Video, in dem Hunde, die bellen, nicht beißen – ihre BesitzerInnen aber vielleicht schon. Und die Jungs von Stereoface sowieso.

Das Album »Jaws« von Stereoface ist bei Phonotron erschienen.

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