Vier Fragen zur Electr.Oper

Anlässlich der Uraufführung von Techno in der Wiener Staatsoper hat The Gap einen der Veranstalter zum Interview gebeten.

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Carl Craig, Francesco Tristano und Moritz von Oswald spielen eine ihrer seltenen Live-Shows am 7. Juli in Wiens wohl bekanntester Location für Musik – der Wiener Staatsoper. Nach ihnen treten der Labelchef von Crosstownrebels Damian Lazarus und seine Gefährten Maceo Plex, Jamie Jones und Amirali hinter die Plattenspieler und präsentieren ihren Rebel Rave. Doch wer steckt hinter diesem Überprojekt, das neben den finanziellen Mittel auch sonst den üblichen Clubrahmen sprengt. Die Veranstalter der Electr.Oper sind die selben Herren, die auch hinter Wiens neuestem Club – der Grellen Forelle – stecken und hören auf den Namen Turbo. Stephan Maurer ist einer von ihnen und hat vier unserer Fragen beantwortet, die uns auf der Zunge brannten.

Wie offen war die Staatsoper für dieses Projekt? Habt ihr euch mit einer umfassenden Präsentation vorgestellt, wie lange plant ihr das schon?

Also erstmal möchten wir dieses Forum nutzen, um Dr. Georg Springer und Fritz Thom nochmals unseren Dank auszusprechen. Ohne diese beiden Herren hätte das Projekt "Electr.Oper" niemals die Wandlung von einem Konzept in die Realität vollzogen. Fritz Thom, und sein Team, war mit seiner langjährigen Erfahrung als Festivaldirektor des Jazzfests eine enorme Hilfe. Fritz ist uns auch in den Gesprächen mit der Bundestheater Holding beratend zur Seite gestanden.

Selbstverständlich gab es bereits in den frühesten Gesprächen eine sehr umfassende Präsentation von unserer Seite. Die ersten Gespräche haben bereits im Herbst 2010 stattgefunden.

Mal angenommen es gibt am Tag nachher Brandlöcher von Zigaretten, Bierdosen vor der Oper, Sticker am Klo oder Einschusslöcher – seid ihr da abgesichert?

Wir sind uns natürlich der Besonderheit und Exklusivität des Hauses in dem wir veranstalten bewusst, jedoch ist allen Beteiligten klar, dass am 7. Juli nicht in einem sterilen Ambiente Sekt geschlürft wird. Wo Turbo drauf steht, ist auch jede Menge Turbo drin. Brandlöcher werden hoffentlich auf dieser Nicht-Raucher Veranstaltung weniger ein Thema sein, genauso wenig wie Einschusslöcher.

Der Trubel um Techno-Klassik-Hybride ist mittlerweile abgekühlt. Glaubt ihr an den Stil, hört ihr das, warum 2012 noch immer oder schon wieder?

Bei unseren Bookings denken wir einfach wie Fans. Wir buchen jene Künstler, die wir selbst gerne sehen, hören und erleben möchten. Die Live-Show mit Craig, Tristano und Oswald ist für uns ein dream-come-true, völlig egal wie man das jetzt klassifizieren möchte, oder ob hier ein Hype besteht. Wir waren auf der Suche nach einer Show die diesen Räumlichkeiten gerecht wird, und sind davon überzeugt eine gefunden zu haben. Der zweite Teil des Abends, mit dem Rebel Rave, ist natürlich etwas verspielter und lockerer.

Wenn alles gut geht, werdet ihr das Projekt wiederholen, gibt es Vorvereinbarungen? Und welche Artists habt ihr noch für eine Electronic Opera im Auge?

Dieses Pilot-Projekt ist absolut auf eine langfristige Entwicklung ausgelegt. Für 2013 planen wir eine völlig eigene Produktion. Diese wird von einem Komponisten und einem DJ bzw. Producer begleitet. Es wird eigene Musik komponiert und mit einem Orchester geprobt und aufgeführt. Das Team der Visual-Artists wird gemeinsam mit den Musikern eine elektronische Oper inszenieren. Wir sind bereits mit mehreren Künstlern im Gespräch.

Electr.Opera

Live: Car Craig, Moritz von Oswald, Francesco Tristano

Rebel Rave: Jamie Jones, Maceo Plex, Damian Lazarus, Amirali

Visuals: Neon Golden

7. Juli, Wien, Staatsoper

Bild(er) © Wiener Staatsoper
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