Songwriting wohin man schaut, auch an Tag Drei und Vier des Bluebird Festival, quasi die nicht Constellation Records-Hälfte des Festivals. Armin Rudelstorfer und Werner Sturmberger waren dort und haben Bilder und Eindrücke mitgebracht.
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Dritter Tag
Tag Drei des Bluebird-Festivals begann mit Daniel Norgren und Band (Schweden), der das Publikum durchwegs bluesig und mit soliden Grooves in den Abend schickte. Auf ihn folgte Vienna’s very own Squalloscope aka. Anna Kohlweis, die die wohl exponierteste und auch mutigste Show des Abends lieferte – das reicht von A Capella Spoken Word bis hin zur von Geigen unterstützten Version von „Rifle, Scissor & Stone“.
Vadoinmessico (I, UK, MEX, AT) kredenzten darauf ihren Uptempo-Pop, der durch sehr präsente Rhythmussektion, E- und Akustikgitarre, Synthie sowie Noise-Einsprengseln eine eigenständige Definition von Latin, als Genre präsentierte.
Geruhsamer und fragiler ging es dann bei, für viele ein Highlight des Abends, Josephine Foster (USA) weiter. Zentrales Element in Fosters Musikschaffen ist dabei die Ausdruckskraft und ihre prägnante Stimme. Foster macht auch kein Hehl aus ihrer klassischen Gesangsausbildung und setzt ihre Stimme so gekonnt wie oft auch ungewöhnlich ein. Ergänzt wird das alles von der einfachen aber dennoch feinen Melodik.
Den Abschluss des Abends läuteten die langgedienten Garish ein und kehrten nach elf Jahren an den Ort zurück an dem sie das Album "Wo die Nacht erzählt vom Tag" präsentiert hatten. Sie nutzten die Gelegenheit einen Vorgeschmack auf die im nächsten Jahr erscheinende Platte zu geben.
Vierter Tag
Am Beginn des Abends zeigten die Regisseurin Mirjam Unger und die beiden Protagonistinnen Clara Luzia und Vera Kropf (Luise Pop) Filmausschnitte aus dem neuen Musikerinnenfilm "Oh yeah, she performs!". Musikalisch eröffnet wurde der Abend von der österreichischen Singer/Songwriterin Katrin Navessi.
Opulent ging es dann mit dem Musikerinnen-Kollektiv The Irrepressibles aus Großrbitannien weiter. Das von Jamie McDermott betriebene Projekt bestand diesmal aus McDermott selbst an der Akustikgitarre und einem Streichquartett. Musikalisch erinnert das bisweilen, auch gesanglich und thematisch an Antony and the Johnsons. Dass die Formation auch sehr stark visuell orientiert ist, bewiesen die Videos, die das Konzert unterlegten.
Mit der Formel melancholische Songs mit humoristischen Zwischenansagen, lässt sich der Auftritt des aus Irland stammenden Mick Flannery beschreiben. An Klavier und Akustikgitarre, unterstützt von Bass und Schlagzeug sorgte er mit seinen Balladen und rockigeren Songs für frenetischen Applaus bei einem sichtlich bewegten Publikum. Viele scheinbar so sehr, dass sie im Anschluss an Flannery auch nicht mehr im Porgy & Bess zu finden waren.
Dabei war der folgende Auftritt des polyglotten Robyon Hitchcock ein Glanzlicht des Abends. Hitchcock offenbarte nicht nur in seinen, deutsch-italienisch-französisch-englischen Zwischenansagen, sondern auch in seinen Songs seinen Hang zu teils subtilen und teils verschrobenen Humor. Gemeinsam mit der Cellistin Jenny Adejayan, die ausgezeichnete mit ihm harmonierte, lieferte dieser einen Querschnitt durch sein umfangreiches Repertoire. Nicht ohne sich in der Zugabe vor seinen eigenen Heroen zu verbeugen, markierte sein gelungener Auftritt den Abschluss des Abends: So standen „River Man“ von Nick Drake und „Crystal Ship“ von den Doors ganz am Ende des diesjährigen Bluebird-Festivals.