What The Fuck Did I Just Watch

Was hätten wir die letzten zehn Jahre nur mit unserer Zeit angefangen, wenn es Youtube nicht geben würde? Eine Ode an das zeitraubendste, großartigste Ding, ohne dem Internet niemals das wäre, was es heute ist.

Mittlerweile widmeten sich Chad Hurley und Steve Chen einer Video-App für Smartphones namens Mixbit. Die App soll die Videowelt der Smartphone User komplett verändern. Bislang, zumindest in Europa, merkt man davon aber noch nichts. Jawed Karim unterstützt Studenten, die ihr eigenes Start-up gründen möchten. Nichts mehr mit "Me At The Zoo", mehr "Me At The Business Lecture".

Aus Scheiße wird Gold

Anfangs verzichtete Youtube auf Werbung und sträubte sich, andere Leute mit ihren Videos Geld verdienen zu lassen. 2007 jedoch starteten sie das Partnerprogramm. Partner wurden nur ausgewählte User, die regelmäßig eigenproduzierten Content hochladen und viele Klicks bekamen. Dort wurde Werbung geschaltet und die User hatten Anteil an den Einnahmen.

Später jedoch wurde es einfach und jeder User konnte auf seinem Youtube-Channel Werbung schalten lassen. Natürlich gilt, wer wenig Klicks hat, bekommt wenig Geld. Grundregeln besagen, dass man pro 1000 Klicks für einen Werbebanner im Video bis zu 88 Cent machen kann und mit einer Pre-Roll Werbung bis zu 7 Euro. Das führt zu seltsamen Trends wie Unboxing Videos, die millionenfach angesehen werden. Der bestverdienende Youtuber zurzeit ist der Schwede Pewdiepie. Der weiß, wie man Scheiße zu Gold macht.

100 Stunden pro Minute

Egal wie alternativ Vimeo und wie Meta denn Metacafe ist, Youtube wird die Nummer Eins Video Plattform bleiben. Clipfish, Dailymotion, MyVideo und wie sie alle heißen, haben gegen Youtube einfach keine Chance. Nichtmal Zuckerbergs Versuch, mit Instagram die Videowelt zu stürmen, kann Youtube etwas anhaben.

Youtube ist halt das, was Bob Marley für den Reggae oder "Garden State" für den Independent Film ist. Ein Aushängeschild, mit dem jeder was anfangen kann. Nicht ohne Grund kommen laufend mehr als 100 Stunden Videomaterial pro Minute auf Youtube. Und wenn es physikalisch möglich wäre, würden wir uns die ganzen 100 Stunden pro Minute ansehen. Deshalb sagen wir Danke, liebes Youtube, dass du mit uns durch den Tag gehst und uns gekonnt nahe legst, wie wir unsere Zeit zu verschwenden haben.

Die Videoplattform Youtube wird 10 Jahre alt. Wir gratulieren herzlich. Danke für die schöne, sinnvoll genutzte Zeit.

Bild(er) © Nikolaus Herzog
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