Persönlich ausgewählte Clubempfehlungen fürs Wochenende, vielleicht zu zentriert auf House und Techno, manchmal aber doch über den Tellerrand schauend, immer ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Der Partyplaner ist zurück!
Donnerstag
Dank dem Electric Spring Festival wird es zu einem erhöhten Menschenaufkommen rund um das Wiener Museumsquartier kommen. Live-Musik bei freiem Eintritt will man sich nicht entgehen lassen, auch wenn den immer-grantigen Wiener Menschen durchaus genügend Gründe einfallen, Gratis-Veranstaltungen per se scheiße zu finden (um in der nächsten Woche bei einer Nicht-Gratis-Veranstaltungen über den Eintritt zu sudern). Wie auch immer: Am Donnerstag darf sich die HipHop/Rap-Fraktion unter anderem auf eine Kollabo zwischen Jugo Ürdens und Einfachso, sowie auf die Auftritte von Ebow und Hunney Pimp später am Abend in der Halle freuen.
Nach all dem Gratisspaß empfiehlt sich zudem ein bisschen Konsum im Elektro Gönner.
Freitag
Wer Anfang des Jahres dachte, er müsse mit einer Getränkeherstellermarke ins Bett/in den Club gehen, um Techno-Queen Helena Hauff in Wien sehen zu können, hat sich glücklicherweise geirrt. Nach dem kürzlichen Auftritt bei Boiler Room Vienna sponsered by whatever kommt die Hamburgerin, die „lieber gar nicht, als leise“ und nur mit Vinyl auflegt, in die Grelle Forelle zu Zuckerwatt. Analog sind übrigens nicht nur Datenträger und benutzte Synthesizer, sondern auch die Vermarktung – eine Facebook-Seite sucht man vergeblich, kluge Interviews und abwechslungsreiche Sets findet man dafür immerhin genug. Man darf gespannt sein und sollte ob des doch bekannten Namens vermutlich eher früher als später eintrudeln. Hier geht’s zur Facebook-Veranstaltung.
Im Opera Club ist Ece Özel zu Gast, die sich in Istanbul für die Ozel-Zevkler-Partys verantwortlich zeigt und auch Resident in einem der aktuell interessantesten Clubs der Stadt ist. Zurecht, denn ihre Track-Selection von Ambient über Lo-Fi-Elektronika bis hin zu New Wave, House und Techno weiß zu verzaubern. Gewissermaßen ein Geheimtipp aus der türkischen Metropole also, ganz so geheim aber wieder auch nicht, diesen Sommer spielt sie unter anderem auch noch am Dekmantel Festival. Support kommt von Memet Acuma aus Linz und der Happening Crew – das kann schon gut werden. Wir verlosen auf Facebook übrigens noch Tickets und hier geht’s zur Veranstaltung.
Ebenfalls schon lange kein Geheimtipp mehr ist die Reihe Hours, die diesen Freitag im Celeste gastiert und sich ihre Gäste mit Bedacht aussucht. In diesem Fall kommt mit Qnete jemand, der viel Gespür für unterschiedlichste Spielarten von House und UK-Bass zeigt. Abgesehen davon natürlich nicht zu vergessen seine Releases auf 777 Recordings, Lobster Theremin oder Drowned, in die man vor einem Abend ins Celeste ruhig mal reinhören kann:
Das Electric Spring geht weiter, fast im Dauereinsatz spielt Anna Leiser dort zwischen Gudrun von Laxenburg, Sofie und Welia, die gemeinsam mit Ulrich Rois den Abschluss bildet.
Außerdem: Wer sich mit Club am Freitag Nachmittag diskursiv beschäftigen möchte, dem sei die Podiumsdiskussion »Diversity Strategies in Contemporary Club Culture« in der Kunsthalle im Rahmen des Electric Spring ans Herz zu legen. Alle Infos hier.
Samstag
Den Abend starten kann man beispielsweise im Luster, der neuen Bar von den Zweitbester/n. Dort darf man auf die Selection von Laminat und Børt vertrauen und kann gediegener als sonst wo vorglühen…
… außer man folgt dem Ruf des Kollektivs Jessas und galoppiert schon nachmittags ab 16 Uhr Richtung Creau und bleibt dort dann ob der etwas exponierten Lage im besten Fall bis zwei Uhr früh. Das Gelände beim Wiener Stadion bietet viel Platz draußen und einen überdachten Pferdestall, das Booking passt zum versprochenen Frühlingswetter, die Location ebenfalls.
Rap x Grime x Juke x Dancehall x Funk x Disco x RnB x Contempo Club gibts im Opera Club – zumindest der Veranstaltungsbeschreibung nach müsste an diesem Abend zumindest ein Track gespielt werden, der auch dir gefällt. Das spielt die Sache aber zu sehr runter, den Canudigit holt an diesem Abend mit Antwon einen ziemlich fetten Live-Act nach Wien, den ihr wohl sonst wo in so intimen Rahmen nicht zu sehen kriegt:
In der Forelle besinnt man sich bei Fish Market wieder auf klassischen, harten Techno, diesen Samstag aus dem Hause Blakksheep von Markus Suckut, der gerade erst im März seine EP »New Life« rausgebracht hat und Andre Kronert, Labelboss von OddEven. Support kommt von Meat Market Macher Gerald Vdh selbst. Wie immer gibt es auch einen Darkroom, der sich im Zuge der letzten Veranstaltungen aber immer mehr zum Rückzugsort für das nicht weniger anrüchig gewordene Dasein des Clubrauchers gewandelt hat (was ob des komplett ohne Sitzmöglichkeiten ausgestatteten Raucherbereich nicht wundert). Rückzugsmöglichkeiten aus der Dunkelheit des Mainfloors gibts zudem in der Kitchen, die von Step Back Trax mit House gewärmt wird.
Außerdem immer einen Besuch wert: Clubbduzz von Duzz Down San, in dieser Woche mit Abby Lee Tee.