Women in Media Arts: Wir sind hier und wir sind viele

Bereits im September letzten Jahres hat das Ars Electronica Center eine Datenbank für Frauen im Bereich Medienkunst ins Leben gerufen – seit kurzem können Einträge von Nutzern ergänzt und bearbeitet werden. Bisher enthält die Datenbank schon über 1800 Einträge, weitere sollen folgen.

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© Screenshot Women in Media Arts

Der Satz „aber es gibt keine qualifizierten Frauen in der Branche“ darf und sollte 2017 nicht mehr gelten, so viel ist klar. Dass in vielen Bereichen noch immer weniger Künstlerinnen als Künstler auf den Line Ups und Programmen von Ausstellungen, Konferenzen oder aber Clubabenden aufscheinen ist dennoch nicht wegzudiskutieren. Hannah Christ zeigte dies im letzten Jahr sehr deutlich im Musikbereich auf und stellte auf femdex.net gleichzeitig eine Datenbank mit Musikerinnen zusammen, die BookerInnen bei der Auswahl unterstützen könnte oder sollte. Ähnliches bietet nun auch das Ars Electronica Center im Bereich Media Arts. Die Datenbank Women in Media Arts sammelt Daten und Informationen über weibliche Künstlerinnen weltweit, die das Ars Electronica Center zunächst aus eigenen Archiv-Daten erstellte. Während auf dem Festival selbst in den ersten Jahr nur sehr wenige Künstlerinnen zu Gast waren, erreichte man 2016 einen Frauenanteil von 43 Prozent.

Die erste Version mit über 1.800 Künsterinnen wurde beim letzten AEC-Festival präsentiert, nun können auch registrierte Nutzer Einträge erstellen und Informationen ergänzen. So sollen sich auch Frauen, die (noch) keine Verbindung zum AEC haben, eintragen und präsentieren können. Die Einträge der Künstlerinnen bestehen aus einer kurzen Biografie sowie Informationen über ihre Arbeiten.

Screenshot Women in Media Arts-Künstlerinnenporträt

Dadurch will man ein noch breiteres Spektrum abdecken. „Die Datenbank richtet sich an KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen, ProfessorInnen, KuratorInnen und alle, die sich für das Thema Frauen in der Medienkunst interessieren. Wir hoffen, dass dieses Tool nicht nur von uns, sondern auch von anderen Institutionen und Personen dazu verwendet wird, Künstlerinnen zu fördern und diesen vermehrt in Ausstellungen und bei Vorträgen die Möglichkeit zu geben, sich zu präsentieren“, erklärt die Projektverantwortliche Florina Costamoling. Aktuell gehört die Plattform schon zu den größten Datenbanken über Medienkünstlerinnen weltweit.

Verbesserungsvorschläge oder Änderungen können via archive@aec.at abgegeben werden. Ein Interview mit der Projektverantwortlichen ist hier zu finden. Das Ars Electronica Festival findet von 7. bis 11. September 2017 statt.

 

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