Die verrückten Flaming Lips bespielten den Zepp Club in Tokyo und machten das Konzert zu einem unvergesslichen Erlebnis. Seht selbst. Mitten im Vergnügen war Wahl-Japaner Matthias Hombauer.
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Der ausgwählte Zepp Club, eine Konzerthalle für etwa 2.500 Leute in Tokyo, konnte als Location für diesen Abend nicht besser gewählt sein. Auf der künstlich angelegten Vergnügungsinsel Odaiba, welche mit einem computergesteuerten Zug erreichbar ist, sollten die Flaming Lips eines ihrer denkwürdigen Konzerte geben. Sichtlich nervös, ob ich nun wirklich auf der Gästeliste stehen würde (Kontakt über The Gap -> Warner Music Österreich -> Warner Music USA -> Warner Music Japan), kamen mir schon die ersten Fans mit Tierhauben entgegen. Nach einem Gespräch mit einem der Flaming-Lips-Bühnentechniker, wo denn der Pressebereich wäre, stand ich auch schon vor einem netten Typen, der mir versicherte, dass ich auf der Gästeliste vermerkt bin und ich auch gleich meinen Fotopass inklusiver Neon-Armschleife bekam.
Die Vorband „Mew“ aus Kopenhagen heizten den japanischen Fans mit einem Mix aus 80’s Synth Pop und Prog Rock ordentlich ein und waren eine würdiger Opener.
Und dann passierte schon die erste Überraschung des Abends: der Bühnentechniker von vorhin hat mich wieder erkannt und wir kamen ins Gespräch. Nachdem ich ihn fragte, wann denn die Luftballons, welche seitlich an der Mauer angebracht waren auf die Bühne fallen würden, antwortete er: „Gleich beim ersten Lied, wir wollen das die Leute eine gute Party feiern und auch die Fotografen gute Fotos von der Show machen.“ Kaum zu glauben. Nach meinen jetzigen Konzerterfahrungen, arbeiten die Bands anscheinend meist gegen uns Fotografen. Heißt: Die ersten drei Lieder eher wenig Licht und sobald man aus dem Fotograben ist, wird die Show gestartet. Danke Flaming Lips, so macht das Fotografieren auch wieder Spaß!
Dass sich Wayne Coyne rührend um seine Fans sorgt, wird noch vor Beginn der Show ersichtlich. Das gut gelaunte Mastermind der Band erklärte mit Zuhilfenahme eines japanischen Dolmetschers, dass er gleich mit seiner Spacekugel (ein ballonförmiges Konstrukt das von innen mit Luft aufgeblasen wird) über die Köpfe des Publikums rollen wird. „Keine Angst, es kann nichts passieren“, versicherte er mit einem verschmitzen Lächeln.
Die Stimmung im Zepp Club ist jetzt schon bereits angeheizt, wie ich es noch selten erlebt habe. Ein Lächeln auf allen Gesichtern und pure Freude auf das kommende Konzert.
Und dann geht es auch schon los. Wayne Coyne rollt mit seiner Spacekugel einmal in der ganzen Halle über die ausgestreckten Hände der Fans. Wieder bei der Bühne angekommen, werden auch schon die Ballons von der seitlichen Wandkonstruktion gelöst und tausende Papierschnipsel in die tobende Menge geblasen. Links und rechts auf der Bühne tanzen jeweils zehn Burschen und Mädls in orangenem Anzügen und Tierkappen auf dem Kopf. Überhaupt erinnert der ganze Bühnenaufbau an ein gelandetes Raumschiff inklusiver verrückter Besatzung.
Die Flaming Lips spielten ein Best of Programm, wo Hits wie „Race The Price“, „Yoshimi Battles The Pink Robots“ oder „Do You Realize“ nicht fehlen durften.
Immer wieder wurde das Publikum mit „Come on, motherfuckers!“ (und nachfolgendem sympathischen Lächeln) zum Singen mitanimiert. Nach 1,5 Stunden war das Spektakel leider auch schon wieder zu Ende.
Eines bleibt aber von diesem Abend in Erinnerung: Eins meiner besten Konzerte, die ich je erlebt habe. Ob es wirklich nur an den Flaming Lips oder auch an einer der coolsten Städte namens Tokyo gelegen sein mag, bleibt offen.