Zwischen Breakbeats und Heartbreaks – »Fatality« von Kitana

Mit »Fatality« veröffentlicht die Wiener Rapperin Kitana ihr zweites Album und macht dabei – wie der Titel vermuten lässt – keine halben Sachen.

© Nikolaus Rode

»Kitana kills, flawless victory«, verkündet eine Videospielstimme gleich zu Beginn des Intro-Songs »Projekt«, bevor Kitana ihre ersten Zeilen über den aggressiv verzerrten Industrial-Beat spuckt. Und damit ist schon fast alles gesagt. »Fatality«, zu Deutsch »Todesopfer«, ist der Titel des zweiten Albums der Wiener Rapperin. Genau wie Kitanas Künstlerinnenname, ist er dem Videospielklassiker »Mortal Kombat« entnommen. Ähnlich brachial, wie es dabei auf dem Bildschirm zugeht, kommt auch das Album daher.

Mit Singles wie »Kitana Firestarter«, »Parisienne« oder »Dust« machte Kitana schon vor der Albumveröffentlichung deutlich, wohin sich ihr Sound seit dem letzten Album entwickelt hat. Gemeinsam mit dem Wiener Produzenten Vittoria PS hat sie für »Fatality« eine Klangwelt geschaffen, die im deutschsprachigen Raum ihresgleichen sucht. Jungle-artige Breakbeats treffen auf verzerrte Basslines und rabiate elektronische Effekte. Das Ganze erinnert akustisch stark an The Prodigy, erhält durch Kitanas selbstbewusste Rap-Perfomance aber eine ganz eigene Note.

Perfekte Balance

Das Album hat aber noch eine zweite Seite: Songs wie »Rotwein«, »Doechii Type Beat (Lohnen)« oder »Boombap & Heartbreaks« sind klassischere Hip-Hop-Tracks und bieten Kitana die Möglichkeit, ihr Talent fürs Storytelling unter Beweis zu stellen. Besonders hervorzuheben ist auch der Song »Hell on Earth«, bei dem sie sehr eindrücklich über ihre Eltern und ihr Aufwachsen rappt.

Das Album balanciert musikalisch wie inhaltlich gekonnt zwischen diesen zwei Polen. Der Kontrast von selbstbewussten Battle-Rap-Texten auf Industrial-Beats zum einen und ruhigen introspektiven Hip-Hop-Songs zum anderen hätte das Potenzial, den Rahmen eines Albums zu sprengen. Letztendlich ist aber genau das Gegenteil der Fall. Erst die Verbindung beider Welten macht dieses Projekt außergewöhnlich und das Album trotz seiner Dichte so gut hörbar.

Kitana »Fatality«

Das Album »Fatality« von Kitana erscheint am 25. April 2025 bei Upstairs.

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