Die Pratersauna wird schon wieder älter. Wir gratulieren. Schlappe drei Jahre ist der Club im Prater geworden, und eigentlich gibt es am Wochenende doch auch anderes. Aber warum geht da noch mal schnell jeder drauf ab? The Gap hat 10 gute Gründe nicht hinzugehen.
10 Gute Gründe nicht hinzugehen Nr01 - Alle anderen
Alle anderen: Das Line-up ist in der Grellen Forelle besser, die Anlage auch, und manchmal auch das Licht. Im Gönner ist das Bier besser, im Donau ist es gemütlicher. Im Fluc ist es ehrlicher. Im Berghain ist es wilder. Im Pascha ist es geiler. Der Volksgarten ist zentraler, das Brut auch. Im Flex gibt es öfter was zu sehen. Und in der Arena spielen sie wenigstens echten Dubstep.
10 Gute Gründe nicht hinzugehen Nr02 - Publikum
Publikum: Aufschneider, Poser, Kletten, Versager, Friseusen, Wanna-Bes, Süchtler, B-Models, eitle Gockel, Proleten, Schnösel, Joguretten, und am schlimmsten, dieser Glaube an die eigene Überlegenheit – Wenn das Publikum mal schlimm ist, dann ist es in der Pratersauna so richtig schlimm.
10 Gute Gründe nicht hinzugehen Nr03 - Strich
Strich: Der Strich vor der Tür. Klar, ein Club allein wird die Prostitution nicht abschaffen. Aber man hat hier das Gefühl, dass hier mit dem rotlichtigen Gewerbe kokettiert wird, mit dem Nebeneinander von WU und Problemviertel (wie im Dampf Magazin oder auf Flyern). Im Sommer rappelts im Gebüsch, im Winter friert das Latex.
10 Gute Gründe nicht hinzugehen Nr04 - Bar
Bar: Gerade weil wir nicht immer als Redakteurs-Hampelmänner erkannt werden, müssen wir wie alle doppelt so lang auf die Drinks warten, weil die ganzen Szene-Bobo-Freunde von den Kellnern vorher drangenommen werden. Hi-Five und Small-Talken inklusive. Tschuldigung, im nächsten Leben werden wir auch DJ oder It-Girl.
10 Gute Gruende nicht hinzugehen Nr05 - Plech
Plech: Das Thema nervt die Leute von der Sauna. Aber es ist halt wahr: Ernst Plech, oberster Häuserl-Hehler von KHGrasser und Meischberger, gehört das Gebäude der Pratersauna. Er bekommt jeden Monat eine Pacht. Nicht schön. Und auch nicht schön: den KHG hätte es bei der Eröffnung nicht gebraucht. Er ist zwar echt jung und schön und intelligent und seine Gäste kann man sich nicht aussuchen (hm, wobei, eigentlich kann man), aber irgendwo muss dann auch Schluss sein. Spätestens beim Scheitel von KHG.
10 Gute Gründe nicht hinzugehen Nr06 - Bierpreis beim Würschtler
Das Bier beim Würschtler kostet € 3,–. Und auch wenn ein Würschtler vor der Tür manchmal praktisch ist, über so teures Dosenbier ärgert man sich doch sogar noch im Vollsuff.
10 Gute Gründe nicht hinzugehen Nr07 - Plastik
Plastik: Ohne Scherben tanzen – Die Idee ist gut, aber Bier, Spritzer oder Longdrinks aus dem ranzigen Plastikbecher ist wie der Pappbecher auf Kindergeburstagen. Danke nein. Dann schon lieber mit eigenem Flachmann.
10 Gute Gründe nicht hinzugehen Nr08 - Miete
Miete: Ein paar DJs buchen, einen kleinen Raum mieten, Freunde einladen – das ging alles schon einmal billiger. Nur weil andere immer die kostbaren Toiletten kaputt machen und den Schranken zum Parkplatz klauen, müssen alle anderen jetzt mehr zahlen, wenn sie etwas in der Pratersauna machen wollen. Wer sich bei diesen Mieten nicht ausbluten will, muss seine DJs, VJs und Fotografen gleich auf ein Butterbrot und einen warmen Händedruck einstellen.
10 Gute Gründe nicht hinzugehen Nr09 - Pool
Pool: Ehrlich. Wie viel Chlor und Penicilin muss da in die Becken rein, damit man sich keine Krankheiten holt? Schaut ja gut aus, aber wir halten da keine Zehe rein.
10 Gute Gruende nicht hinzugehen Nr10 - Sauberkeit
Sauberkeit: Auch wenn die Putzkräfte sicher tolle Arbeit leisten, wirkt alles doch immer ein wenig ein Spur zu abgefuckt. Einen auf grauslich machen ist zwar eh nett und cool und wirkt total studentisch, aber immer haben, müssen wir es auch nicht. Einmal Kammerjäger und durchkärchern, das wärs doch zum Geburtstag.
Och, na komm du Hater. So schlimm es doch gar nicht. Was hast du bitte erreicht oder für die Wiener Clubkultur getan? Die Pratersauna jedenfalls viel mehr. 10 gute Gründe hinzugehen, gibt es hier.