Im Jänner ist Groningen in den Niederlanden wieder der place to be für Menschen aus der Musikbranche und musikalische Neuentdeckungen von morgen. The Gap hat dem Creative Director des Festivals, Peter Smidt, drei Fragen gestellt.
The Gap: Wie programmiert man ein Festival mit dem Anspruch, alle Newcomer des kommenden Jahres aus ganz Europa bei sich zu haben?
Peter Smidt: Wir arbeiten mit Radios und Festivals zusammen, die mehr oder weniger unsere A&Rs (Artist & Repertoire also Scouts, Anm.) sind. In Österreich arbeiten wir etwa mit FM4 zusammen, die uns mit Informationen versorgen, welche Bands am besten für uns geeignet sind. Wir forschen auch selbst nach und über unsere Website bekommen wir jährlich mehr als 3.000 Anfragen, spielen zu dürfen. Mit Sonic Bids, einer internationalen Booking- Plattform, arbeiten wir ebenfalls zusammen. In unserem Team sitzen ungefähr fünf Leute, die sich darum kümmern.
Anfang Jänner ist nicht gerade als Festivalzeit bekannt. Gab es Schwierigkeiten mit dem Termin?
Nicht wirklich. Im Jänner sind sehr viel Artists verfügbar, es ist genau der richtige Zeitpunkt für das Booking der großen Sommerfestivals, die zu diesem Zeitpunkt meistens ihre Headliner bereits fixiert haben. Mit dem Termin waren wir allerdings die ersten. Zu uns kommen jedes Jahr mehr als 3.000 professionelle Musikarbeiter, Booker, Festivals, Radios, Manager. Es gibt beim Eurosonic ein Networking-Programm und das Jahr über laufende Meetings.
Britische Bands dominieren immer noch die internationale Presse. Was hat sich geändert?
Der Grund, Eurosonic zu machen, war, dass kontinentaleuropäische Acts mehr Aufmerksamkeit bekommen sollten. Ich finde es immer noch seltsam, dieselbe gemeinsame Währung zu haben, aber nicht zu wissen, welche Songs in anderen Ländern gesungen werden. Ich finde aber, dass heute generell mehr europäisches Repertoire unterwegs ist.
Eurosonic Festvial
11.–14. Jänner
Groningen, Niederlande