In Österreichs Kulturlandschaft ist nicht nur Platz für KünstlerInnen, die schon in den Kinderschuhen alles ausverkaufen. Wir haben 30 Kulturschaffende ausgewählt, die zeigen, dass jeder Lebenslauf anders aussehen darf und es mindestens 30 verschiedene Arten gibt, »Erfolg« zu definieren.
Ian Kaler
Für die Tanzbranche, in der alle sehr jung anfangen, sei er schon sehr spät dran gewesen, meint Ian Kaler bei der Pressekonferenz des Impulstanz Festivals. Zusammen mit Jam Rostron wird hier Kalers Reihe »o. T.« mit »Raw Practice« fortgesetzt. Zuerst hat Ian, geboren in Wien, an der Angewandten studiert. Danach erst am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin. Beide Blickwinkel sind immer noch präsent in Ians Schaffen – auf der Bühne, in Videoarbeiten und visuellen Medien. Das meiste KritikerInnenlob bekam er bisher wohl durch seine Choreografie beim Stück »On The Cusp (An der Schwelle)« mit der schwedischen Company Cullbergbaletten, das im Tanzquartier uraufgeführt wurde. In Zukunft sollen noch mehr TV- und Filmformate dazukommen. »Ich habe mich ab einem Alter von 27 Jahren bereits richtig darauf gefreut endlich 30 zu werden und jetzt, zehn Jahre später, bin ich eigentlich noch begeisterter von den 30+ Jahren an Erfahrung. Alter ist sehr relativ für mich – als Transmann bin ich gerade mal fünf Jahre jung«, sagt Ian.