Der 25-Jährige Kölner Marius Lauber bespielt als Roosevelt Venues in ganz Europa und weit darüber hinaus – sein Debütalbum ist Disko, es ist Indie, es ist Pop.
Roosevelt ist eigentlich Berliner, bespielt aber mittlerweile Venues in ganz Europa und weit darüber hinaus. Auch deshalb hat er sich für sein erstes, selbstbetiteltes Album gut drei Jahre Zeit gelassen. Nun ist es da: es ist Disko, es ist Indie, es ist Pop. Ein bisschen sieht Marius Lauber wie der Typ aus, der aus der Schul-Gitarrenband übrig geblieben ist. Tatsächlich hat er sich früher mal um die Drums bei eben einer solchen (Beat!Beat!Beat!) gekümmert, nebenbei aber immer mehr aufgelegt.
80ies-Trash meets Elektropop, Softtechno und Gitarre
Die technoide Kölner Szene, in der er dann hauptsächlich unterwegs war, hat ihn geprägt, aber die Wurzeln seiner musikalischen Geschichte gingen doch tiefer. Und genau die hat Roosevelt nun in seinem Soloprojekt zusammengepackt. Die zwölf Songs sind der Versuch, Elektropop, 80ies-Trash, Gitarre und, na sagen wir, Softtechno, zusammenzuführen.
Radio- und spotifytauglicher Technopop
Das Intro kratzt knarzend-experimentell durch die Boxen, lässt das liebevolle Tüfteln, mit dem Marius Lauber gern auch mal volle Nächte verbringt, authentisch anklingen. Schnell steigert sich der Sound ins Poppig-Melodiöse, Songs wie »Sea« haben mittlerweile Millionen von Spotify-Plays geholt – mitpfeifen erlaubt. Nicht umsonst ist Roosevelt für diverse Vorab-Singles bei den musikalisch großen Brüdern Hot Chip untergekommen, besser gesagt, bei deren Label Greco Roman. Technopop, der radiotauglich gemacht wird. »Roosevelt« schließt passend mit »Close«, einem Song, der auch wie der Rest des Albums kurzweilig wirkt, hinter dem aber eine fabelhafte, sehr detailorientierte Produktion steckt.
Sympatischer Techno-Nerd im Haiwaihemd
Roosevelt hat eine raffinierte Art gefunden, seine fast schon gewollt wirkende Nerdiness sehr sympathisch wirken zu lassen. Im aktuellen Video zur Vorab-Single »Colours« tänzelt er gern auch selbst ein bisschen im eigentlich schrecklichen Hawaiihemd – gar nicht der obercole Techno-DJ. »Roosevelt«, sein Debütalbum, ist funky Discotown, ist Strandparty, ist ehrliche Freude am Publikum, das eben gerne tanzt. Bis jetzt war er die Art von Geheimtipp, bei dem jeder mitsingt, niemand aber weiß, wer das eigentlich ist. Also ab jetzt merken: nicht Clinton, nicht Obama. Schon gar nicht Trump. Sondern: Roosevelt.
Das selbstbetitelte Debütalbum von Roosevelt erscheint am 19. August via City Slang.