Die von Paul Pibernig ins Leben gerufene „Foto-Lotterie“ OTAMP geht in die dritte Runde. Um etwas mehr über die Arbeiten der FotografInnen zu erfahren, haben wir einige davon um einen Funken Kontext gebeten.
Am 21.12.2017 ist es wieder so weit: FotoliebhaberInnen in Wien können sich im Lazy Life ihre vorbestellten Prints abholen, oder einfach ein Screening der aktuellen OTAMP-Bilder genießen. Der Trick dabei: Im Vorhinein konnte nur Anzahl und Größe der Prints ausgewählt werden, nicht aber das Motiv. Die Einnahmen werden hauptsächlich für die Entwicklung, das Scannen, die Prints und die speziellen Kuverts verwendet. Ein Teil fließt in die Organisation und was übrig bleibt, wird geschwisterlich unter den FotografInnen geteilt – ganz unabhängig von der Anzahl verkaufter Arbeiten der jeweiligen FotografInnen. Wer sich fragt, was es mit den (teilweise recht bizarren) Schnappschüssen auf sich hat, findet in den folgenden Zeilen ein paar Antworten. Wir haben einige der teilnehmenden FotografInnen gebeten, uns die Geschichte hinter einem Ihrer Bilder zu erzählen.
Naa Teki
Su Noya
»Spannende Geschichte – weiß ich nicht … Das Foto ist eigentlich ein Zeitdokument, weil der Bahnhof im Umbau ist bzw. ein Teil auch schon umgesetzt wurde… ich wollte einfach die Stimmung einfangen und mich daran erinnern… denn wer mag schon neue Bahnhöfe?«
Dominik Geiger
»Das Foto enstand beim Donauinselfest 2013 auf der eutopia.at Bühne. Gleich nach unserem Auftritt, damals als DJ-Duo Bolek & Lolek unterstützt durch live Percussions von Oama (jetztiges Mitglied der Band DAWA). Eigentlich warten die Zuschauer darauf, dass Joyce Muniz und Louie Austen mit ihrem Auftritt beginnen. Doch es kommt zu einer Überraschung durch den Mann im Sakko mit den Sternen, der zwei Gesangsnummern darbietet, die komplett aus dem Rahmen fallen und im ersten Moment die Zuschauer damit vor den Kopf stößt. Man kann auch am Foto die ersten gemischten Reaktionen der Leute erkennen.«
Jan Schiefermair
Elodie Grethen
»Das Bild habe ich in Tokyo letztes Jahr geschossen, als ich dort vier Monate verbrachte. Es ist auch Teil meines Foto-Buches »Tokyo Stories«, das sich mit Intimität und Nähe in Tokyo beschäftigt. Das Bild zeigt meinen Heimweg, zwischen dem Ueno Park und der Hauptstrasse, zwischen Natur und Hyper-Urbanisierung, Megalopole und Einsamkeit. Das Projekt »Tokyo Stories« erzählt vom Kennenlernen einer Kultur und Menschen, die in ihren intimsten Momenten fotografiert wurden. Begleitet werden die Bilder von Erzählungen und Zitaten, die die Unmittelbarkeit der Stadt und die Intimität dieser neuen Begegnungen verdeutlichen. Wie und in welcher Form entwickelt sich Intimität in einer Stadt wie Tokyo? Wie entsteht Nähe zwischen den Menschen und der Metropole? Was unterscheidet diese Vertrautheit von einem bereits bekannten Umfeld? Über Kontaktanzeigen, Soziale Netzwerke und Datingplattformen trat ich mit JapanerInnen und in Tokyo lebenden AusländerInnen in Kontakt. Ich fotografierte sie in ihrem Haus, ihrem Schlafzimmer, einem versteckten Love-Hotel oder im Freien.«
Anna Breit
»Meine Fotos beschäftigen sich meist mit meinem näheren Umfeld. Meist sind die gezeigten Sujets meine Freunde. Ich versuche mit meinen Fotos ein Gefühl zu vermitteln, und vor allem sollen sie für mich als Erinnerung an eine schöne Zeit dienen. Das Foto ist auf einer Dinnerparty entstanden. Wieso der Adler da war weiß ich nicht, aber ich fand ihn toll!«
Wer dieses mal keines der schönen Fotos ergattern konnte muss nicht bangen, im Sommer 2018 wird es voraussichtlich die nächste Ausgabe von OTAMP geben.