Tanzen, lachen, Ja zum Leben sagen – Love Good Fail können auch euphorische Liebeslieder. Zu ihren Bedingungen halt.
Ein Musikvideo als Text-Bild-Schere: Eher verloren und nachdenklich, zumindest aber ernst wirken Johanna Prechtl, Johannes Pobitzer und Maria Tunner im Kurzfilm zu ihrer neuen Single »Now That I’ve Found«. So schön kann der Sonnenuntergang die Parkgarage, in der hier herumgestanden wird, gar nicht ausleuchten, dass man nicht vermuten würde, es läge eher Unerfreuliches in der Luft. Und auch die Aufnahmen in freier Natur deuten nicht auf das große Glück hin, das die Lyrics des Songs suggerieren: zwitschernde Vögel, Dauergrinsen, sich Fallen lassen – es muss Liebe sein!
Als euphorischen Lovesong beschreibt dann auch das Label die neue Single-Auskoppelung des Wiener Trios. Doch im elektronischen Pop des Love-Good-Fail-Debütalbums »We Met At Night« steckt stets eine gewisse Distanz, etwas Synthetisches – und nur selten keine Brechung dessen, was an der Oberfläche schimmert. Weshalb auch bei »Now That I’ve Found« die Schmetterlinge, die den Bauch von innen streicheln, so wirken, als wären sie potenziell flüchtig, in jedem Fall aber digitaler Natur. Eine Widersprüchlichkeit, deren Reiz man sich nur schwer entziehen kann.
»We Met At Night«, das Debütalbum von Love Good Fail, ist bei Seayou Records erschienen. Unsere Videopremiere zu »Poolboy«, der Debütsingle der Band, findet ihr hier.