Dina Bukva erzählt uns Geschichten von Menschen zu Instagram-Zeiten – in animierter Form. Die Cinema Next Series präsentiert die amüsanten Kurzfilme um Selbstdarstellung im Internet als Trilogie: »Nudes And Croissants« ist jetzt kostenlos beim Kino VOD Club zu streamen!
»Nudes and Croissants – Eine Trilogie« ist die nächste Veröffentlichung in der Cinema Next Series, die regelmäßig auf der Streamingplattform Kino VOD Club kostenlos spannende Filme von heimischen Filmtalenten präsentiert. Die Trilogie besteht aus den drei Kurzfilmen »A Perfect Me, A Perfect You«, »Orange Is Still Better Than White« und »Bricks Don’t Move In The Wind«, die Dina Bukva 2018 als Masterprojekt ihres Studiums in London realisierte. Im Gespräch mit Cinema Next erzählt uns die mittlerweile in Wien lebende Illustratorin und Animatorin, was sie an Instagram fasziniert und warum auch das Social-Media-aktive Publikum über ihre Selbstdarsteller-Figuren lachen kann.
Cinema Next: Wie aktiv bist du selbst auf Instagram?
Dina Bukva: Früher viel und jetzt immer weniger. Ich poste gerne meine Illustrationen und manchmal ein Foto von meinem Hund. Das war’s auch schon. Ich ertappe mich aber immer wieder in einer Instagram-Starre, in der die Zeit stehen bleibt und ich einfach vor mich hin scrolle. Bis mir der Kopf weh tut.
Was interessiert dich an der Social-Media-Plattform?
Als Teenager hatte ich einen Ordner auf meinem Computer, in dem ich all meine Selfies gesammelt habe. Ich fand es interessant zu sehen, wie ich meine eigene Identität durch Fotos konstruieren wollte. Damals gab es Instagram noch nicht, dafür andere Plattformen. Selfies uploaden ist nichts Einzigartiges, das machen fast alle. Was mich interessiert, sind die Momente vor und nach dem Fotografieren. Diese Momente sind in einem Foto nicht sichtbar und bleiben auf den Social-Media-Plattformen aus.
Deine Geschichten vom Beliebt-Sein-Wollen sind lustig, aber gleichzeitig auch traurig. Was machen Social Media mit uns Menschen?
Die Charaktere in meinen Geschichten haben nie genug. Sie haben nie genug Freundinnen, sie sind nie braun genug, sie fahren nicht oft genug auf Urlaub und sie sind sich selbst nicht genug. Vor allem aber vergleichen sie sich ständig mit anderen. Social-Media-Beiträge sind eine manipulierte Auswahl an Bildern, die ein Leben darstellen, mit dem man als Betrachter das eigene oft infrage stellt.
Fühlen sich manche Menschen, wenn sie deine Filme sehen, in ihrem Drang zur Selbstdarstellung ertappt? Wie sind die Publikumsreaktionen?
Das ist schwer einzuschätzen. Die meisten Menschen lachen. Nur einmal hat mir eine junge Frau gesagt, dass sie sich selbst in meinen Geschichten sieht. Wir haben kurz über die Gemeinsamkeiten zwischen meiner Charaktere und realer Menschen geredet und dann beide darüber gelacht. Ich glaube, dadurch, dass meine Charaktere lustig aussehen und es oft auch um unrealistische Probleme geht – wie: Annabelles Haare bewegen sich nicht im Wind – fühlen sich Menschen nicht angegriffen.
Welches ist in deinen drei Filmen dein Instagram-Lieblingsbild und warum?
Mein Instagram-Lieblingsbild ist aus dem zweiten Film, »Orange Is Still Better Than White«, auf dem Jules im Winter ins Solarium geht und dann orange statt braun wird. Sie postet dann ein Foto unter dem Hashtag #orangeisstillbetterthanwhite. Die Idee zu diesem Bild stammt zum Teil aus meiner eigenen Jugend. Ich war eine Zeit lang auch lieber orange als weiß.
Planst du weitere Instagram-Filme in dieser Art?
Im Moment nicht. Das Thema Selbstdarstellung interessiert mich zwar weiterhin und ich arbeite an einigen Texten zu diesem Thema. Mit Instagram stehen sie aber nicht mehr in Verbindung. Zumindest nicht mehr so direkt wie davor.
Für die, die jetzt immer noch überzeugt werden wollen: Gibt in einem Satz eine Empfehlung für deine Trilogie ab!
Es kann nicht schaden zu lernen, wie man mit aufblasbaren Flamingos posiert.
Eine Interviewreihe in Kooperation mit Cinema Next – Junges Kino aus Österreich. Zum Instagram-Account von Dina Bukva geht’s hier.