Lavala Vulva ist maskiert, bunt und ziemlich outraged. Zu Recht, denn wir leben nach wie vor in einer Welt, in der die Unterdrückung von Frauen Teil des Status quo ist.
Pünktlich zum feministischen Kampftag am heutigen 8. März taucht eine Kunstpersönlichkeit namens Lavala Vulva aus dem Untergrund auf – mit einer beängstigenden Portion Retrochic und Lines wie »Wäsche waschen? Kannst du knacken! Mental load heißt mit anpacken«. Aus der bildenden Kunst kommend, liefert die Rapperin ein Video, das schwere Kost mittels bildgewaltiger Indie-Produktion outta Vienna massentauglich machen soll.
Systemkritik im Glitzergewand
Lavala Vulva persifliert durch maßlose Überspitzung den Status quo und lässt damit einen Interpretationsspielraum, der durchaus von ein paar Schmunzlern begleitet wird. Dem humoristischen Projekt geht allerdings eine ziemlich ernste Sache voraus. Nämlich eine Nacht, in der die Künstlerin mehrmals sexuell belästigt wurde. In Kombination mit den Offenbarungen der Corona-Krise, die verdeutlichten, wer den Laden unserer Gesellschaft tatsächlich schupft (#systemrelevant) und dafür auch noch Diskriminierung erntet (exactly, es geht um Frauen) entstand ein Projekt zur Kanalisierung der sich täglich aufstauenden Wut.
Das Royal Trash Collective, das Lavala Vulva als Rap-typische Gang orchestriert, macht jedenfalls den Eindruck, den Spaß durchaus ernst zu meinen. Ob und was in Zukunft von der queeren Truppe rundum die Neo-Maskenrapperin auftauchen wird, bleibt vage. Sollte sich das im Track durchscheinende Motto »Gewohnheit trifft Veränderung, mannhafte Rap-Schändung« durchziehen, könnte das eine spannende Sache werden.
Die Videosingle »Yoni Swag« von Lavala Vulva ist heute, am feministischen Kampftag, also am 8. März 2021, als Self-Release erschienen.