Auch wenn es optisch anders aussieht: »Immortals of Aveum« zelebriert klassische Shooter-Qualitäten, die selten geworden sind.
Auf den ersten Blick ist »Immortals of Aveum« ganz schön bunt – und zwar sowohl die Farben, als auch die Action an sich betreffend. Im Everwar, dem epischen Krieg der die erzählerische Grundlage des Spiels bildet, wird nicht mit herkömmlichen Waffen gekämpft, sondern mit Magie, auch wenn diese aus einer Art von Handschuhen bzw. Unterarmverkleidung »geschossen« wird. Und deren Eigenschaften sind dann doch auch sehr bekannt: Blaue Magie verschießt einzelne mächtige Zauber, wie ein großkalibriger Revolver. Rote Magie ist ein Flächenschaden ähnlich einer Schrotflinte und grüne Magie wirkt wie ein Maschinengewehr mit vielen kleinen Projektilen, die sich in diesem Fall ihr Ziel ein bisschen selbst suchen. Und dann gibt es noch jede Menge durchaus hilfreiche Zusatzzauber.
Es gibt in »Immortals of Aveum« keinen Mehrspielermodus und auch sonst haben sich die Entwickler einiger alter Werte besonnen, die mittlerweile selten geworden sind. Erzählt wird die Geschichte von Jak, der recht überraschend zum Krieger wird, weil er magische Fähigkeiten hat und sein Land in einem lange andauernden Krieg unterstützen soll. Vieles am Style des Spiels erinnert eher an ein Rollen- oder Fantasygame, aber das Gameplay und viele andere Elemente entsprechen eben einem klassischen First-Person-Shooter. Auch wenn es dann doch Erfahrungspunkte gibt und Ausrüstungsgegenstände mit denen man im Laufe des Spiels die eigenen Fähigkeiten verbessern kann.
Da einige der EntwicklerInnen, die bei Ascendent, einem erst 2018 für dieses Spiel gegründeten Studio, mitgearbeitet haben, zuvor an der Entwicklung von »Call of Duty« und anderen Shootern beteiligt waren, wird »Immortals of Aveum« oft mit diesen verglichen. Nur eben mit Magie statt Waffen. Für mich ist der naheliegendste Vergleich das Gameplay und manch andere Eigenschaft betreffend jedoch »Halo«. Das liegt zum einen am geradlinigeren Gameplay, aber auch am Kampfsystem und daran, dass das Spiel nicht überinszeniert ist, wie die letzten »Call of Duty«-Ausgaben. Dafür gibt es ganz oldschool eher knackige Bosskämpfe.
»Immortals of Aveum« setzt stattdessen auf eine Story, die wenigstens im Ansatz etwas vielschichtig ist und bietet – nicht immer ganz passend – Onliner und andere durchaus humorvolle Momente. Das alles macht das Spiel durchaus sympathisch und vielleicht sogar ein bisschen mutig und damit einen weiteren Titel in der EA Originals-Reihe, der deutlich eigenständiger ist als die meisten anderen großen Games.
»Immortals of Aveum« ist bereits für PC, Xbox Serie X/S und PS5 erschienen.