Was weiß man als österreichischer Durchschnitts-Kunstkonsument schon über die Kunst unseres Nachbarn Slowakei? Hierzulande ist diese in der Öffentlichkeit wohl eher weniger präsent. Doch im Palais Porcia gibt es nun vom 3. bis 31. Mai die kleine Ausstellung "Schätze der slowakischen Moderne" zu sehen.
1SNG--O 847
2SNG--O 109
3SNG--O 2162
4SNG--O 1909
5SNG--O 1931
Auch Künstler der Slowakei haben sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts an Neuem versucht. Während die Kunstwelt in Westeuropa mit Gruppierungen wie den Blauen Reitern und den Fauvisten schon grundlegende Wandlungen durchgemacht hatte, ging das Ganze in der Slowakei verzögert und vereinzelt voran, war man doch zu dieser Zeit noch eher mit Landwirtschaft und Religion beschäftigt. Die Madonna, die Mutter mit dem Kind, ist deshalb ein auffällig häufiges Motiv in der slowakischen Moderne und verbindet auch alle Werke der Ausstellung. Natürlich sind die Wurzeln der Madonna religiöser und traditioneller Art, aber für manche war dieses Motiv auch einfach nur Mittel zum Zweck. An ihr konnten sie sich an neuen Formen und Ausdrucksmitteln versuchen und den westlichen Künstlern ein wenig nacheifern.
So greift Miloš Alexander Bazovský bei seinen Mutter-Kind-Darstellungen zu sehr expressiven Ausdrücken, verwendet leuchtende Farben und geht auf die psychologische Ebene ein. Mikuláš Galanda war bei seiner Madonna besonders radikal. Mit seinen sehr einfachen Formen und starken Farben erinnert er teilweise auch an den westeuropäischen Kubismus. Ganz anders geht wiederum Imro Weiner-Král mit dem Motiv um. Surrealistisch mit seltsamen Symbolen malt er die Mutter mit dem Kind. Bis Ende Mai kann man sich die Ausstellung noch ansehen.
Schätze der slowakischen Moderne
3. bis 31. Mai, 09:00 bis 15:00 Uhr
Palais Porcia, Herrengasse 23