Ace Of Bass

Der schottische Bass-Prinz ist in den letzten Jahren zum Aushängeschild, ja gar zur Gallionsfigur, eines, nein unzähliger, Genres geworden, sozusagen zum Rädelsführer einer schier endlosen Riege an Producern aufgestiegen.

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Alles von Anfang an: Mit seinem Album „Glass Swords“ zeigte Russel Whyte im Herbst 2011 schon ziemlich genau, wohin sich sowohl Underground, als auch Mainstream in den nächsten Jahre bewegen werden und landete mit seinem Debüt auf unzähligen Jahresbestenlisten. Noch präziser war dann allerdings sein Essential Mix für die BBC im April 2012. Dort präsentierte er nicht nur eine Vielzahl an Acts, die heute schwer von den Festival-Lineups wegzudenken sind, allen voran Cashmere Cat und TNGHT, erstmals einer größeren Community, sondern noch viel mehr, er nahm den Hype um Trap bzw. Baauer – dessen Track „Harlem Shake“ wurde später u.a. #1 der US-Billboard Charts – vorweg und ebnete so den Weg für diese anfängliche Nerd-Musik auf die irren EDM-Bühnen dies- und jenseits des Atlantiks.

Natürlich kann man an dieser Stelle auch gleich den Konnex über Rustie-Buddy HudMo zu Kanye, ebenfalls ein wichtiger Teil des Essential Mixes, herstellen – wobei das dann ein bisschen weit weg vom Thema führt. Jedenfalls allesamt eindeutige Hinweise darauf, dass Rustie gezielt den Mainstream mit seinem Input und Interessen füttert, während er sich im nächsten Augenblick wieder in den Untergrund begibt und dort seine nächsten Visionen ausarbeitet.

Schlägt immmer Schnippchen

War die „Triadzz/Slasherr“ EP auf Numbers eher ein Appetizer, schickt er sich jetzt an, mit seinem zweiten Album „Green Language“, wieder auf Warp, kleinere und größere Plattenverschiebungen auszulösen. Allterorts glitzert es und die Keys flirren hyperaktiv als gäbe es kein Morgen – am besten Nachzuhören bei den Vorabtracks „Raptor“ und „Attak“. Als Gegenpol dazu traf Rustie durchaus bewusst die Entscheidung, mehrere Temposchwellen-Tracks einzubauen. Dort wo man glaubt, im Regenbogenfarben-Meer seiner cutting-edge Beats unterzugehen, nimmt er mit Glockspiel und gemäßigten Bongo-Arrangements gezielt den Drive heraus. Darin besteht nicht zuletzt auch Rusties größte Stärke. Ästhetisch haben durchaus einige Tracks Großraumdisse-Feeling, seine aufgeräumte und tighte Produktionsweise schlägt dem aber ein Schnippchen und passt dann im nächsten Augenblick auch wieder in den versifften Glasgower Untergrund.

Obwohl „Green Language“ vom unersätlichen Genre-Mix lebt, dort wo Dirty South Hip Hop auf Grime trifft und nach dem nächsten Atemzug schon wieder eine Trance-Klimax ins Haus steht, fehlt dann irgendwie der letzte spannende Plot-Twist. Das kann möglichweise auch nur aufgrund der fehlenden zeitlichen Distanz so scheinen oder aber muss diese Frage bei einem Künstler, der sich und seine Musik so konstant weiterentwickelt ohnehin nicht beantwortet werden? Mit ziemlicher Sicherheit sogar!

Mit dem Hola-Plugin kann das Album schon jetzt via Pandora gestreamt werden. Link dann direkt in die Adress-Zeile kopieren: http://www.pandora.com/station/play/2212003296902369021

"Green Language" von Rustie erscheint am 22. August via Warp.

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