Nikolaus Ostermann macht sehr, sehr gute Fotos. Bei solch stupiden Sätzen landet man, wenn man jemanden zu gut kennt und nicht weiß, wo man anfangen soll.
Nikolaus Ostermann
Er hat zum Glück nicht Nein gesagt, als wir ihn drum gebeten haben, den Aufstieg der Band Bilderbuch für unsere aktuelle Ausgabe zu erklären – nicht obwohl, sondern weil er sie schon seit sechs Jahren begleitet. Etwa genauso lang fotografiert er schon für The Gap, schreibt auch immer wieder, meistens über Musik. Die Verständigung läuft mittlerweile blendend und blind. Was davon kommen mag, dass man sich auf mehreren Festivals bereits Hotelzimmer und was damit einhergeht geteilt hat.
Dabei hätte sich die Familie daheim in Hütteldorf wohl eher gewünscht, dass Niko mehr auf Klassikfestivals abhängt. Immerhin heißt er so wegen Nikolaus Harnoncourt, wurde mit Bach, Mozart und Händel großgezogen. Aber nichts da, totale Rebellion, Sick Of It All in der Arena war eines der ersten Konzerte, sieben Monate nach Australien zum Studieren und Versumpern, immer Fotos schießen, manchmal analog, meistens digital, dann beim First Vienna Football Club anheuern, als die noch zweite Bundesliga spielten. Dort hat er Skandale erlebt und neben dem Menschlichen viel zu viel fürs Leben gelernt. Wenn jemand also z.B. einen Fußballer aus sagen wir Südamerika nach Österreich in die Bundesliga transferieren will, weiß er, wie das geht. Kein Wunder, dass er sagt, er pendelt gerne zwischen Welten. Vielleicht schmeißt er deshalb die besten Silvesterpartys.