Die Kunsthalle am Karlsplatz war früher vielleicht noch für faden Chillout bekannt. Das hat sich mit der Neueröffnung als Heuer geändert. Wir haben Musikchef Javier Mancilla zum ersten Jahr befragt.
Das Heuer gibt es jetzt ein Jahr. Was waren drei Highlights?
Das Akustik Woodstock – unser Festival im Schanigarten, tolle Stimmung, tolles Line Up, kommt dieses Jahr wieder. Cooks in Residence – unsere Gastköche aus Kanada, Fogo Island, mit denen wir großartiges Menü auf die Beine gestellt haben. Unser Betriebsurlaub nach dem ersten Sommer, der war dringend notwenig.
Baut ihr um und an, bekommt ihr eine Function One Anlage, eine strenge Tür, macht ihr jetzt After Hour im Ausstellungsbereich – Was tut sich … heuer?
An erster Stelle bleibt unser erbarmungsloses Commitment zu Qualität im Wandel der Gezeiten. In der Musik mit unseren neuen eigenen Veranstaltungsformaten:
Heuer Vinyl mit Musik aus der eigenen Plattensammlung. I Want My Sunday Back Again, Sundowner und Easy Listening, Zaparap mit Vintage Disco, Jahreszeitenfeste, unsere Kooperations-Veranstaltungen mit dem Karlsgarten und der Kunsthalle Wien.
Zero Waste, unsere eigene Pilzzucht aus unserem Kaffeesud. Dabei wollen wir versuchen den Verein Karlsgarten bei seinem Schaugarten für urbane Landwirtschaft tatkräftig unter die Arme zu greifen, indem wir die Ideale wenn möglich in unseren Betrieb einfliessen lassen.
Kulinarisch wollen wir natürlich unser Konzept weiterverfolgen und internationale Kooperationen mit spannenden Köchen aus aller Welt machen. Strenge Tür und After Hour stehen gar nicht auf unserer Agenda.
Konzertbühne gibt es im engeren Sinne ja keine. Macht ihr trotzdem weiterhin Live-Konzerte?
Wir werden das Live Musik Programm ausgewählt, aber konsequent weiterverfolgen. z.B. wieder spontane und unangekündigte kleinteilge Unplugged Konzerte auf der Terrasse. Hoffentlich weitere internationale Gäste wie die wundervollen Operators letztes Jahr.
Natürlich wird bei jedem Jahreszeitenfest, Akustik Woodstock und an anderen Anlässen den Karlsgarten betreffend hochkarätiger österreichischer Musik nicht mangeln.
Die Devise im Kunsthallencafe war ja eher, Musik ist auch nur ein Einrichtungsgegenstand für unser besseres Publikum. Welchen Stellenwert haben DJs und Musik im Heuer – bei dir und bei deinen Partnern?
Wir wollen das Heuer auch dazu nutzen, eine niederschwellige Plattform für Künstler zu sein. Die AKM unterstützt uns ein Stück weit dabei, österreichische Musik live vorzustellen. DJs spielen bei uns 5 mal die Woche, vor allem an Tagen, an denen Wien sonst nicht soviel zu bieten hat.
Unser Statement ist uns sehr wichtig: Für jeden Anlass jede Tages– und Nachtzeit die richtige Musik ist die Devise.
Wie lange dürft ihr eigentlich draußen offen halten, wie lange drin? Habt ihr Eintritt? Wie viel kostet ein kleines Bier?
Wir haben mit Anrainern zum Glück bisher keine Probleme. Das ist sicher ein zentrales Asset des Standorts. Bei eigenen Veranstaltungen: kein Eintritt bei Kooperationen dann und wann ein paar Euro.
Das kleine Bier kostet €3,10 und die Terrasse hat im Sommer bis 2 Uhr geöffnet, mindestens.
Ihr macht Vinyl-Abende, Vintage-Disco, Innercity Soul. Ist euer durchschnittlicher Gast also ein 35-jähriger Dinky (Dual Income, No Kids Yet)?
Wir setzen auf Vielfalt. Durchschnittlicher Gast: zwischen 20 und 65, von arbeitslos bis Rechtsanwalt, interessanterweise mehr Frauen. So wie wir von Frühstück über Mittagsmenü, Kaffee und Kuchen und Abendmenü alles anbieten, so unterschiedlich ist auch unser Kundenstamm.
Was das Heuer so treibt, schaut man bekanntlich am besten auf der Website nach oder auf der i>Facebook-Page.