Diese 15 österreichischen Familien sind so reich, sie könnten die Organe deiner Mutter kaufen. David Schalko hat mit "Altes Geld" eine Noir-Komödie daraus gemacht.
Die Sohmen Familie
How much? 1,82 Milliarden Euro Und wie? Als Student lernte der gebürtige Linzer Helmut Sohmen die Reederstochter Anna Pui Hing Pao kennen, die er später heiraten sollte. In Asien stieg er dann in das Unternehmen des Schwiegervaters ein, das er später durch Zukäufe zum Schifffahrtsimperium Bergesen Worldwide Group ausbaute.
Die Stumpf Familie
How much? 1,85 Milliarden Euro Und wie? Georg Stumpf Senior hatte es als Baumeister weit gebracht: Er baute das ORF-Zentrum an Küniglberg. Sein Sohn, Georg Stumpf Junior, steht dem Alten um nichts nach, errichtete er doch den 202 Meter Hohen Millennium Tower am Wiener Handelskai, der bis zur Eröffnung des DC Tower das höchste Gebäude Österreichs war. Nach dem Verkauf des Millenium Towers im Jahr 2003 betätigte sich Stumpf vor allem als Investor.
Familie Lehner
How much? 1,85 Milliarden Euro Und wie? Fast jeder hatte wohl schon einmal ein Produkt der Vorarlberger Alpla-Gruppe in den Händen - wenn auch unbewusst, nämlich Plastikflaschen. Gegründet wurde das Unternehmen für Plastikwaren 1955, von den Brüdern Helmut und Alwin Lehner. Dessen Sohn Günther leitet mittlerweile die Geschäfte und liefert all over the world.
Die Familie Mayr-Melnhof
How much? 1,95 Milliarden Euro Und wie? Franz Mayr-Melnhof-Saurau ist Haupterbe des Familienimperiums, das es nun bereits seit mehreren Generationen gibt. Ihm gehören Österreichs größter Forstbetrieb mit 32.400 Hektar Gesamtfläche sowie das größte Sägewerk des Landes. Außerdem hat er den Vorsitz im Familiensyndikat von MM Karton.
Die Familie Kahane
How much? 2 Milliarden Euro Und wie? Der 1993 verstorbene Unternehmer Karl Kahane (Jungbunzlauer AG, Bank Gutmann) machte sich vor allem als Spezi und wirtschaftspolitischer Berater von Bruno Kreisky einen Namen. Über seinen Sohn Emil Alexander ist weniger bekannt. Die Familie gilt als öffentlichkeitsscheu, deshalb das ulkige Foto des Seniors.
Familie Kaufmann
How much? 2,42 Milliarden Euro Und wie? Die Papierfabrik Frantschach machte die Kaufmanns zu einer der reichsten Familien Österreichs. Der heute wohl bekannteste Erbe - Andreas Kaufmann entschied sich zunächst anders. Waldorf-Schule, kein Bock am Familienbetrieb. Er bewies jedoch später dennoch ein goldenes Händchen und sanierte den Kamarahersteller Leica, mit Erfolg.
Familie Horten
How much? 3,38 Milliarden Euro Und wie? Klassische Film-Story: Im Alter von 19 Jahren lernte die Wiener Sekretärin Heidi Jelinek in einer Kärtner Hotelbar den 32 Jahre älteren Unternehmer Helmut Horten kennen. Nach seinem Tod erbte sie das gesamte Vermögen. Heute besitzt die Mäzenin unter anderem eine der größten Privatyachten der Welt - die Carinthia VII.
Die Familie Schaeffler
How much? 3,48 Milliarden Euro Und wie? Aufgewachsen in Wien, heiratete die Österreicherin Maria-Elisabeth Schaeffler den deutschen Unternehmer Georg Schaeffler. Nach seinem Tod erbten sie und ihr Sohn Georg den Schaeffler-Konzern, ein Automobil- und Industriezulieferer. Auch in Deutschland schafft es die Familie regelmäßig in die Liste der Reichsten.
Die Stronach Familie
How Much? 3,9 Milliarden Euro Und wie? Die wohl schillerndste und bekannteste Persönlichkeit in dieser Liste. Die Familie dieses Mannsbilds, der als junger Mann nach Kanada zog und dort mit Magna einen riesigen Autozulieferer aufbaute, lebt den "American Dream" ala Schwarzenegger. Zunächst Kohle machen, dann in die Politik einsteigen.
Die Familie Swarowski
How much? 4,1 Milliarden Euro Und wie? Der Weltmarktführer für geschliffenes Kristallglas, gegründet im Jahr 1895, wird noch immer von der Familie des Firmengründers Daniel Swarovski geführt - mittlerweile in fünfter Generation. Reibungslos verläuft das nicht immer wie man weiß.
Die Familie Graf
How much? 5,05 Milliarden Euro Und wie? Novomatic verdient seine Scheine mit Geldspielautomaten. Johann Graf, einst in einfachen Wiener Verhältnissen aufgewachsen, hat es zu einem der erfolgreichsten Unternehmer Österreichs geschafft. Wohl auch wegen der Casinolizenz für Wien und Niederösterreich und nicht wegen Niki Lauda, dem Gesicht der Marke.
Die Familie Wlaschek bzw. Karl Wlaschek
How much?
4,5 Milliarden Euro
Und wie? Als Barpianist im Schlosshotel Velden verdiente er sein erstes Geld, mit Billa wurde er steinreich. 2012 hat Karl Wlaschek im Alter von 94 Jahren das fünfte Mal geheiratet. "Beim G'schäft bin i guat, bei de Weiber bin i a Depp", pflegt er zu sagen. Die Enkel wirds freuen, Hausverstand eben.Familie Flick
How much? 6,9 Milliarden Euro Und wie? Ähnlich wie Heidi Horten ist es auch auch Ingrid Flick ergangen. Nach dem Tod ihres Mannes und Industriellen Friedrich Karl Flick im Jahr 2006 ging das Vermögen an die Witwe und Flicks vier Kinder. Zwei Töchter - Zwillinge - stammen aus der Ehe mit Ingrid Flick.
Dieter Mateschitz
How much? 7,5 Milliarden Euro Und wie? Mateschitz kennt wohl jeder mittlerweile, und wenn nicht, dann sein Getränk. Neben Red Bull herstellen macht der Mann so ziemlich alles. Formel 1, Extremsport, Fernsehen. Alles eben.
Die Familien Porsche & Piech
How much? 44,8 Milliarden Euro Und wie? Porsche, eigentlich aus Stuttgart, hat Teile seiner Verwandtschaft auch in Österreich. Ist aber eh genug für alle da. Ferdinand Karl Piech ist Großaktionär beim Autokonzern, zu dem auch Volkswagen gehört. Allein sein Gesicht hätte das Potenzial, um zur Vorlage eines österreichischen "Citizen Kane", "Aviator" oder "The Social Network" zu werden.
"Wir wollen sie nicht bestechen. Wir wollen sie kaufen. Kaufen ist nachhaltig." David Schalkos neue Serie "Altes Geld" ist nicht zimperlich. Eine neue Leber muss her, dekadenter Inzest, NS-Geheimnisse eines stinkreichen Familienimperiums.
Die Serie, die am 27.März auf DVD erschien und im Sommer auf ORF zu sehen sein wird, sorgt bereits im Vorfeld für Aufsehen. David Schalko selbst meint zwar, er hätte sich nicht am österreichischen Hier und Jetzt für seine Noir-Komödie bedient, die Parallelen zum Geldadel Österreichs sind aber nicht ganz von der Hand zu weisen und dürften zumindest Inspiration gewesen sein.
Das wahre Murica
Vom "Dallas" der Neuzeit hört man immer wieder, wenn über "Altes Geld" gesprochen wird – nur eben dass die Familiensaga in Österreich spielt und das wirklich sündhaft Teure und abgründig Boshafte zeigt. In der Hauptbesetzung, Udo Kier, dessen Augen alleine ja schon diabolisch sind, spielt dabei einen Patriarchen, der eine neue Leber benötigt und diese mit allen Mitteln bekommen will. Der Wettkampf um die Organe beginnt, Privates der verstörten Familie wird dabei mit jeder Folge preisgegeben.
So schauderhaft und eben serienmäßig das alles klingt, so real sind die Zahlen, die wir anlässlich dazu gesammelt haben. Die fünfzehn reichsten Familien Österreichs, sofern das recherchierbar ist, denn über Geld redet man ja nicht. Was man weiß, beruht auf Schätzungen. Und dass diese jahrelang relativ weit daneben lagen, nämlich viel zu niedrig, weiß man seit einer Studie der Arbeiterkammer. Ein Prozent der Bevölkerung besitzt demnach über die Hälfte des gesamten Vermögens. An der Besteuerung hat sich seither sogar etwas geändert – bei Spitzensteuersatz und Kapitalertragssteuer. Nur eine Erbschaftssteuer gibt es noch nicht.
Spielautomatenbosse, Yachten-Besitzerinnen in Nerz, und ja, auch Dietrich Mateschitz. Dagegen sieht selbst Jay Z blass aus. Vermutlich würde es auch die Glock-Familie in die Liste schaffen, aber die sind ja für ihre Diskretion bekannt, sofern nicht gerade ein familieninterner Kleinkrieg ausgebrochen ist.
"Altes Geld" von David Schalko kann man sich als DVD hier bestellen. Am 2. November sendet der ORF die Miniserie. An 15 der reichsten Familien Österreichs kann man sich in der Galerie ergötzen.