Ein stimmiges Debüt, dass mit Pop-Appeal sowie gefestigter Song-Struktur punktet und fernab der bekannten und vorhersehbaren UK-Garage-Pfade agiert.
Die Geschichte von »Fading Love« beginnt – ganz konträr zum Sound des Albums – auf Ibiza. Fitzgerald, der in den letzten Jahren an der Seite von Disclosure, Bondax, Huxley u.a. nicht unbeteiligt am groß angelegten UK-Garage-Revival war, hatte nach einem Gig auf der Balearen-Insel genug vom Gros seiner DJ-Kollegen, die mit eindimensionalen Sounds jeder noch so kurzweiligen Hype-Blase hinterherjagen. Also wurde in einem der vielen Insel-Studios das Grundgerüst gefertigt, um dann die Ausformulierung und den Feinschliff in London und seiner Wahlheimat Berlin über den Zeitraum der letzten zwei Jahre vorzunehmen.
Daher war einer der ersten logischen Schritte, sich von den inflationär verwendeten Geister-Vocal-Samples wegzubewegen und mit echten Stimmen zu arbeiten, z.B. mit dem Boxed In-Sänger Oli Bayston. Dadurch wurden die Produktionen im Gesamten nicht nur songorientierter, sondern auch facettenreicher. Über die gesamte Spieldauer wird die Waage zwischen Nerd-Frickelei und doch genügend Pop-Appeal gehalten. Kurz bevor die Nummern in kitschigen Synth-Pop abgleiten, rettet er sich mit geschickten Kniffen zurück in düstere Regionen seines Soundspektrums. Ideen dafür holte er sich bei einigen, die den Spagat zwischen Song und Track vor vielen Jahren perfektionierten: Orbital, New Order, Depeche Mode, Happy Mondays. Die Grundstimmung des Albums, auch ob des Titels und der wohl damit einhergehenden Gemütslage Fitzgeralds, ist leicht melancholisch, manchmal schummrig und geht nahtlos in die nebelverhangene und nächtliche Aura der Tracks über. Insgesamt eine äußerst homogene und stimmige Angelegenheit, mitunter auch, weil keine Nummer die Fünf-Minuten-Marke überschreitet.
"Fading Love" von George Fitzgerald erscheint am 24. April via Domino. Hier gibt es den Vorab-Stream.