Zur Feier des Tages darf es auch einmal Hass auf The Gap sein. Uns extrem super finden, tun wir sonst schon genug.
#1 Du machst mich zum Snob.
Journalisten bekommen Akkreditierungen für Festivals, Musik oder Filme vorab, manchmal auch Pressereisen – da lernt man im Freundeskreis schnell zu entgegnen: „Hey, dafür habt ihr geregelte Arbeitszeiten."
#2 Deine Autoren sind unzuverlässig.
Ja schon klar, sie machen das aus Begeisterung, oft in ihrer Freizeit und manchmal haben sie sich versoffen oder sind noch nicht dazu gekommen, obwohl der Text vorgestern jetzt garantiert versprochen war. Oder letztens war es einfach ein blödes Missverständnis. Liebe Autoren, eine Deadline ist leider keine Orientierungshilfe, wann ihr erinnert werden wollt und ja, Bilder wären nett gewesen.
#3 Dein Telefon ist unnötig.
Hm, eine CD mit dem türkis-schwarzen Cover, aufstrebender Songwriter aus Frankfurt mit authentischen, ehrlichen Songs über seine Trennung – noch nicht reingehört, leider. Fette Medien-Koop, aber ihr müsst erst überlegen, ob ihr The Gap nicht nur in die Logo-Leiste geben könnt – kein Stress, überlegt es euch. Fotoausstellung im Rahmen eines Pop-up-Street-Sale – andere wären sicher froh, da hin zu dürfen. Nur mit einem Sack voller Geld meldet sich leider niemand bei dir.
#4 Du bist gratis zu haben.
Du findest eh toll, was jeden Tag an Filmen, Rap-Memes veröffentlicht und an Ausstellungen oder neuem Line-up angekündigt wird, aber immerhin werden diese Dinge oft subventioniert, während manchen offenbar nicht klar ist, dass dunohne Presseförderung nur von Anzeigen, Advertorials und anderen Aufträgen lebst.
#5 Du bist manchmal nicht wieder zu erkennen.
Neue Leute kommen, andere gehen, das ist normal. Viele magst du aber, manche werden Freunde und du würdest sie gern für immer hier behalten. Wäre halt gut, wenn sie keine Ansprüche auf Urlaub, persönliche Veränderung oder Tageslicht stellen würden.
#6 Du bist schuld, dass mich Leute für arrogant, verplant, dumm oder faul halten.
Natürlich weiß ich, dass viele Leute auf eine Antwort auf ihr Mail warten. Oder dass es manchmal so wirkt, als gäbe es einen Wiener Filz. Ja, ich hatte echt vor, Bescheid zu geben. Nein, ich arbeite auch am Wochenende. Aber generell ist es Weihnachten leichter, bei Nichten, Neffen und Kindern von Schulfreunden als der lustige Onkel zu gelten.
#7 Du glaubst wohl du bist etwas Besonderes.
Ja natürlich, das bist du eh.