Die Hip-Hop-Legende DJ Krush beehrte gestern das Wuk und sorgte bis halb vier Uhr für fantastische Stimmung im Publikum. Alexander Heine und Doina Boev waren für uns dabei.
DJ Krush 01 by Alexander Heine
DJ Krush 02 by Alexander Heine
DJ Krush 03 by Alexander Heine
DJ Krush 04 by Alexander Heine
DJ Krush 05 by Alexander Heine
DJ Krush 06 by Alexander Heine
DJ Krush 07 by Alexander Heine
DJ Krush 08 by Alexander Heine
DJ Krush 09 by Alexander Heine
DJ Krush 10 by Alexander Heine
DJ Krush 11 by Alexander Heine
DJ Krush 12 by Alexander Heine
DJ Krush 13 by Alexander Heine
DJ Krush 14 by Alexander Heine
DJ Krush 15 by Alexander Heine
DJ Krush 16 by Alexander Heine
DJ Krush 17 by Alexander Heine
DJ Krush 18 by Alexander Heine
DJ Krush 19 by Alexander Heine
DJ Krush 20 by Alexander Heine
DJ Krush 21 by Alexander Heine
DJ Krush 22 by Alexander Heine
"I don’t think anyone can foresee one’s future in exact and detailed ways. But every second you live, you are influenced, you feel, your thoughts and favours change in a lot of different ways. The way I interpret "future" is that it’s an image out of our past experiences. Peace. The year 2000. I think it is the genesis for human beings to return back to nature." – DJ Krush
Als DJ Krush (Hideaki Ishi) diese Worte im Jahre 2000 spricht, hat er bereits vier LPs veröffentlicht, die letzte mit dem Titel "Zen". Für DJ Krush ist Music ein spirituelles Mittel, Teil seines achtfachen Pfades. Für ihn ist Musik Ursprung, Zukunft und Vergangenheit in einem. Als damals Hip-Hop-DJs und Turntableisten noch avantgardistische Untergrundkünstler waren, entwickelte Hideaki Ishi einen Sound, voll von Symbolen und Details, mit dem er nicht nur einen massiven Betrag zur Entstehungsgeschichte des Trip-Hop leistet, sondern auch Rap und Clubmusic auf eine neue Ebene brachte. Zugegeben, über seine insgesamt acht bis heute veröffentlichten Alben und die unzähligen Mixtapes und Compilations scheiden sich die Geister. Über "The Message at the Depth", welches 2003 veröffentlicht wurde, schreibt das Pitchfork Magazine: "He (Krush; Anm.) tries so hard, but just Beats! You! Over! The! Head!." Doch spätestens seit "Jaku" (2004) ist man sich einig, dass man es hier mit einem Meister seines Fachs zu tun hat. Dies war dann jedoch auch sein letztes Album für mehr als zehn Jahre. Bis jetzt, bis "Butterfly Effect".
The Butterfly Effect
Der 54-jährige Japaner eröffnet seine Platte mit dem Song "Nostalgia", das Produkt einer Kollaboration mit dem talentierten Pianisten Takashi Niigaki und hypnotisiert von da an elf Stücke lang, mit Unterstützung diversester Künstler (u. a. Yasmin Hamdan, Free The Robots, Divine Styler) die Zuhörer. Oder eben die Konzertbesucher. Butterfly Effect – in der Chaostheorie steht diese Bezeichnung für die Idee, dass kleinste Dinge erstaunliche Folgen haben können. Ob DJ Krush diese Wirkung mit seinem Album erzielte? Mindestens was die Stimmung am 4. März im Wuk betrifft, ist ihm das gelungen. Ohne merklichen Übergang oder Ankündigung betrat Die Hip-Hop-Legende kurz nach Ein Uhr morgens die Bühne. Die breit grinsende Hörerschaft tanzte sich mehrere Stunden lang in neue, in farbenprächtige Klangwelten, bis das letzte Echo verhallt, Krush seine Hände zusammenlegt, durch seine schwarze Brille in den Saal blickt, sich kurz verbeugt und ohne einem weiteren Kommentar von der Bühne steigt. Alle, die wir gefragt haben, sprachen von einer herausragenden Performance, guter Atmosphäre, genug Platz, und obwohl die Anlage von einigen wenigen kritisiert wurde, so fanden sich letztlich alle glücklich im Vorraum wieder, in dem noch bis in die Morgenstunden getanzt wurde.
Das Step Forward Festival geht heute mit Eloquent & Hulk Hodn und morgen mit Stormzy weiter. Auch nächste Woche wird noch gefeiert. Eine Übersicht findet ihr hier.