Nichts weniger als die globale Funktionsweise der Popindustrie ist das Thema dieses Buches. Und so umfassend wie der Titel, so umfassend begibt sich auch Andreas Gebesmair Kapitel für Kapitel auf die verschiedenen Ebenen von Produktion und Rezeption von Pop. Mit Netzwerkanalysen, viel statistischem Material, reichem Detailwissen, wirtschaftswissenschaftlichen Hintergründen und angenehm klarem Stil. Er versucht dabei […]
Nichts weniger als die globale Funktionsweise der Popindustrie ist das Thema dieses Buches. Und so umfassend wie der Titel, so umfassend begibt sich auch Andreas Gebesmair Kapitel für Kapitel auf die verschiedenen Ebenen von Produktion und Rezeption von Pop. Mit Netzwerkanalysen, viel statistischem Material, reichem Detailwissen, wirtschaftswissenschaftlichen Hintergründen und angenehm klarem Stil. Er versucht dabei eine Gratwanderung zwischen Frankfurter Schule und kritischer Bewertung (bis Affirmation) von marktwirtschaftlichen Logiken. Gleichzeitig zieht er einige Liebkinder der Cultural Studies in Zweifel. Zum Beispiel den Wert von „Identitätskonstruktionen“ und „aktivem Konsumismus“; sowie die regelmäßigen Vorwürfe an Popmusik der Gleichschaltung lokaler Märkte und des Kulturimperialismus’. Er beschreibt die hohe Konzentration auf wenige Superstars und die parallel dazu existierende, stark ausdifferenzierte und globalisierte Nischenvielfalt. Kleine Exkurse beleuchten Fragen wie jene, ob die Musikindustrie per se rassistisch agiert oder warum die akademische Aufwertung einfach gestrickter Kulturgüter nur soziale Ungleichheiten stabilisiert. Ein Personenindex wäre für weitere Auflagen von großer Hilfe. Ansonsten: schwerste Empfehlung!