Die Wahrheit liegt wie so oft – dazwischen. Tom Barman macht sein künstlerisches Flagschiff in Form der wandlungsfähigen Rockunternehmung dEUS wieder seetauglich und sich auf, Europa im Rahmen einer ausgiebigen Frühjahrstour vom neuen Wind in den Segeln zu überzeugen. Das gelingt, aber es gelingt nicht ausschließlich. Zwar verströmt die maschinenklangige erste Singleauskoppelung „The Architect“ bei […]
Die Wahrheit liegt wie so oft – dazwischen. Tom Barman macht sein künstlerisches Flagschiff in Form der wandlungsfähigen Rockunternehmung dEUS wieder seetauglich und sich auf, Europa im Rahmen einer ausgiebigen Frühjahrstour vom neuen Wind in den Segeln zu überzeugen. Das gelingt, aber es gelingt nicht ausschließlich. Zwar verströmt die maschinenklangige erste Singleauskoppelung „The Architect“ bei wiederholtem Konsum durchaus so etwas wie magnetische Rhythmagie und Stücke wie „Smokers Reflect“, „The Vanishing of Maria Schneider“ (mit Guy Garvey von Elbow) oder „Popular Culture“ begeben sich gut gerüstet auf den Weg des Ohrwurms. Nichtsdestotrotz lässt das Album – benannt nach dem gleichnamigen neuen Probe-Hang-Out-Areal Vantage Point (Aussichtspunkt, Blickwinkel) so manche Frage offen. Etwa, ob „Slow“ nicht auf einem Wurscht-Album von Kylie Minogue besser aufgehoben wäre, „Eternal Woman“ und „Favourite Game“ nicht gar die Spur zu punkt-/belanglos angelegt sind. Subjektiv: Die Zuneigung steigert sich mit der verstreichenden Zeit. An die Frühwerke „In A Bar Under The Sea“ und „Worst Case Scenario“ kommt „Vantage Point“ freilich auch in 7 Monaten nicht heran. An „The Ideal Crash“ (1999) auch nicht. „Pocket Revolution“ aus 2005 wird dafür mit Anlauf abgehängt.