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Musik & Club

Dark On Fire

Erinnert sich noch jemand? Als zu Beginn des neuen Millenniums das so gelabelte "New Acoustic Movement" dafür sorgte, dass total sentimentale Burschen ihre Fragilität auf sechs Gitarrensaiten zur Schau stellen konnten? Irgendwie musste das sich nach den fetten Britpop-Jahren abzeichnende Vakuum schließlich gefüllt werden, zumal die große New Wave-/Post-Punk-Welle erst an Wucht zuzulegen beginnen sollte. […]

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Day & Age

Glanz & Gloria sowie Glitter & Bombast verpackt im einen oder anderen Four-To-The-Floor-Hadern („Human“) haben die Killers auch diesmal wieder mit dabei auf ihrer Hookline-Reise durchs bunte Gitarrensynthieversum. Überraschungen bleiben hörbar aus, die schwelgerische Seite der Gruppe mag etwas mehr Gewicht bekommen haben („A Dustland Fairytale“, „Neon Tiger“, „Goodnight, Travel Well“). Anders formuliert: Eine einmal […]

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Ode To J. Smith

Mit dem 2007er-Quasi-Comeback „The Boy With No Name“ gelang Travis zwar kein ultimatives Meisterwerk, einen Achtungserfolg mit starken Momenten braucht man andererseits und freilich auch nicht unter den Teppich kehren. „Ode To J. Smith“ gibt sich nicht nur im unmittelbaren Vergleich dazu relativ widerspenstig und eigensinnig. Die Band definierende Melodieführungen früher(er) Tage werden hier ausgespart […]

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Tell Tale Signs. Rare And Unreleased 1989-2006

Unveröffentlicht, ungehört, alternierend: Der 8. Streich aus der offiziellen Bob-Dylan-Bootleg-Series will einmal mehr für Feinschliff an dem epochalen Bild des Über-Künstlers sorgen. Und das sogleich in mehreren Varianten. Es gibt die Doppel-CD (27 Songs), die Tripple-CD (39 Songs), das Limited-Edition-4-LP-Set (entspricht der Doppel-CD) und die zur Besprechung vorliegende Stand-alone-Variante in Form einer CD als Einstiegsdroge […]

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Pass It Around

Ja eh. Jack Johnson und so. Seichtes Klampfen-Schramm-Schramm für belanglose Lebensmomente und solche, die es noch werden wollen. Kennen wir. Ist halt. Tut (nicht) weh. Braucht keiner. Doch: stopp. Traut man sich erst ins Wasser, lassen sich hier durchaus schimmernde, an James Kirk („Hit The Ground Running“) oder einen sedierten Jamie Lidell („Your Heart“, „Come […]

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Nothing Is Precious Enough For Us

Rhode Island gilt als zentraler Schaffenspunkt dieses vorwiegend als One-Man-Show realisierten Tingeltangels. Joel Thibodeau ist der Name des Mannes, der nicht nur für die im Neo-Folk verhaftete Instrumentierung verantwortlich zeichnet, sondern auch mit einer Stimme aufwartet, die, sagen wir mal, seine weibliche Seite betont. In Sachen Harmonieverführung erweist sich gleich der Einstieg ins Album als […]

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Gravity

Als Geheimtipp agiert Son Of The Velvet Rat aka Georg Altziebler hierzulande seit geraumer Zeit an der Schnittstelle von US-Folk-Nostalgie und klassischer Singer/Songwriter-Bläue, ergänzt mit zeitloser Chanson-Schwerelosigkeit. Die nun vorliegende EP verheißt laut Eigendefinition einen Ausflug in die Gefilde des „Trash-Pop“. Wo dies freilich richtig transparent wird, etwa im von einer allzu quengeligen Orgel getragenen […]

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The Uglysuit

The Uglysuit (Touchandgo) Am Anfang war ein Akkord, und am Ende ragt ein Wall-of-Sound-Monument in den Himmel: Dieser Ansatz ist dem sechsköpfigen Projekt The Uglysuit nicht nur nicht fremd, sondern wird von eben diesem auf eine Art und Weise mit Leben erfüllt, dass man gerne hinhört. Alles andere wäre auch fatal, schließlich nimmt man sich […]

Musik & Club

Recovery

In wenigen Worten die Bedeutung Loudon Wainwrights vermitteln? Schwer. Beschränken wir uns daher auf Fakten: Auf „Recovery“ findet sich, neu arrangiert, aufgenommen und mithin einem Reifeprozess unterworfen, Material seiner ersten vier Alben. So schön kann Zeitlosigkeit sein. Bei „Saw Your Name In The Paper“ zieht es einem nach wie vor die Gänsehaut auf. Auch der […]

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La Linea – La Musica / Signor Rossi OST

Wir erinnern uns. Eine Linie, ein Männchen, beinahe unendlich viele Geschichten. Mache denken dabei schlicht und einfach an Langeweile, andere unverbesserlich reflexartig an Kult und wieder andere an episodenhafte TV-Unterhaltung, die in retrospektiver Betrachtung ein ganz kleines (Kinder) und ein ganz großes Publikum (deren Eltern) gleichermaßen (und das erfolgreich) adressierte. Eben brachte Bureau B die […]

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You Can Do Anything

Langsam steigern sich die Zutons auf der Eröffnungsnummer ihres neuen Albums zum für sie so charakteristischen Wirbelwind und versprühen dabei Spielfreude pur. Ein vitales Gespür für melodiöse Popmusik in wahlweise mitreißendem Gewand („What’s Your Problem“, „Always Right Behind You“) oder relaxtem Ambiente („Family Of Leeches“, „Don’t Get Caught“) wird ihnen sowieso niemand absprechen. Jedoch seien […]

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Promise Land

„Beauty Dies Young“ hallt immer noch nach, beim Anblick der neuen Lowgold – war es doch dieser „Hit“, der bereits auf dem Debüt anno 2001 zu Recht die meisten Lorbeeren auf sich bezog. Den ganz großen Durchbruch gab es in weiterer Folge bekanntlich nicht, stattdessen über den Umweg einer auf Sanctuary veröffentlichten Kritiker-Lieblingsplatte den Weg […]

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Play Moolah Rouge

Nach wie vor verweigern sich die vier Mancunians allzu offensichtlicher Pop-Harmonie, arbeiten vielmehr weiterhin teils reduziert und jazzy, teils pompfrei schwelgerisch an einer schlüssigen Definition des Begriff ‚Herumschweifen’ und treten dabei nur selten, wie in „Someone Like You“, vorsichtig aufs Gas. In „Ferris Wheels“ sorgen eine zwischen verhalltem Schlagzeug und bestimmt mit geschlossenen Augen vorgetragenen […]

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Big City

Beharrlich führt Stef Camil Carlens sein Bandunternehmen in ruhigere, um nicht zu sagen seichtere Gewässer und läuft paradoxer Weise gerade dort Gefahr, mit Maus und Kegel abzusaufen. Die spannende, lieb gewonnene musikalische Hybridität vergangener Tage weicht immer mehr und allzu oft einer sich am Chanson anlehnenden Ästhetik, was der Kreation eines auch die Tanzbeine stimulierenden […]

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The State Of Things

Ein Debütalbum mit Anspruch legt uns Jon McClure aus Sheffield vor, der gleich zum Einstand wenig missverständlich Finger & Stimme Richtung Bedeutsamkeit ausstreckt: "I am the Reverend / and I tell you ‚bout the state of things". Was folgt ist ein musikalisches Potpourri mit den Zutaten Lalala’s, Synthie-Kopfnickerpop, Funk-Gerüst-zum-drauf-Herumklettern, flinke, großteils klare Gitarren und polyrhythmische […]

Musik & Club

Man On The Roof

Die Geschichte des jungen Mannes, der sich, angetrieben vom Wunsch, das eigene musikalische Schaffen in den Mittelpunkt der nicht vorhandenen Lebensplanung zu stellen, nach Veröffentlichung eines an sich denkbar positiv rezipierten Debütalbums ("Magpie", 2004) doch in der Versenkung verschwunden glaubt, diese Geschichte ist Stephen Fretwell nicht fremd – er kennst sie vielmehr als seine eigene. […]

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The Early / Garage Years

Vorweg: Es ist kein uneingeschränkter Hörgenuss, den der Konsum dieses Materials der damals (1995) gerade zu wahrnehmbarer Größe anwachsenden britischen Gruppe darstellt. Ein interessanter und aufschlussreicher freilich schon. So kann der Werdegang von Stücken wie "Cut Some Rug" (von der heimischen Vier-Spur-Aufnahme) oder "No.11 (Bluetonic)" nachverfolgt werden. Scheiß doch auf Ausproduzieren! Inmitten diese historische Quellenklangforschung […]

Musik & Club

Asleep At Heavens Gate

Eines gleich vorweg: durchaus spannende Angelegenheit. Zumindest in der ersten Hälfte. Ganz werden die von „Harmonium“ bis „Chicago x 12“ geweckten Erwartungen im Durchlauf des Albums nämlich nicht eingelöst. Zu viel Indie-Ästhetik von der Stange zersetzt – eigentlich unerwartet – zusehends einen Arbeitsansatz, der sich durchaus als auf der Suche nach einer eigenen klanglichen und […]

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Civilians

Joe Henry, Singer, Songwriter und für seine Produktionsarbeit an Solomon Burke’s „Don’t Give Up On Me“ mit einem Grammy ausgezeichnet (2003), gibt sich auf seinem zehnten Album aufgeräumt, zurückhaltend, intensiv. Mit Unterstützung einiger Gastmusiker – so sorgt etwa Van Dyke Parks auf „I Will Write My Book“ für bekömmliche Jazz-Anklänge – wird den zwölf Kompositionen […]