) Grundsätzlich leistet dieses Buch eine leicht verständliche Einführung und Vertiefung in das Thema. Wer sich vom Titel angesprochen fühlt, kann problemlos zugreifen. Fünfzehn Kapitel beleuchten Künstler, Institutionen und Geschichte einer lang gedienten Szene unter verschiedenen Gesichtspunkten. Nur ihre Einschränkung auf Deutschland ist gleichzeitig ihre größte Schwäche: es wirkt, als wäre ein Hauptthema (Reggae) immer […]
) Grundsätzlich leistet dieses Buch eine leicht verständliche Einführung und Vertiefung in das Thema. Wer sich vom Titel angesprochen fühlt, kann problemlos zugreifen. Fünfzehn Kapitel beleuchten Künstler, Institutionen und Geschichte einer lang gedienten Szene unter verschiedenen Gesichtspunkten. Nur ihre Einschränkung auf Deutschland ist gleichzeitig ihre größte Schwäche: es wirkt, als wäre ein Hauptthema (Reggae) immer nur nebulös anwesend und einige seiner Grundregeln bleiben schemenhaft. Obwohl Veränderungen in der Rezeption von Reggae und des Selbstverständnis seiner Fans erzählt werden, vermisst man beizeiten die Anbindung an den breiten kulturellen Kontext. Die Autoren verlassen sich immer wieder auf mündliche Geschichtsschreibung, werden selten anekdotisch und werfen kundig Namen in die Texte. Die Kritiklosigkeit gegenüber den zentralen Artists des Buchs (Gentleman, Seeed, Patrice) nervt allerdings. Und eine andere Frage kann es auch nicht klären: Wie tickt eine Gesellschaft, in der Herbert Haupt zu behaupten fähig ist, dass seine Lieblingsmusik Reggae sei?