Das hat Andreas Spechtl von Ja, Panik wohl nicht gemeint, als er Falco als großen Einfluss bezeichnet hat. Außer er steht auf Restposten.
Die Zeit ist offensichtlich reif um Hans Hölzl a.k.a. Falco zu feiern. Spätestens Anfang der 90er war der in Gel getauchte Glanz von Falco eigentlich schon ab. 1998 verkaufte sich dann zwei Wochen nach seinem Tod die unmittelbare Trauerbewältigungshilfe für die Fans „Out Of The Dark (Into The Light)“ natürlich noch wie geschnitten Gebäck. Danach vernahm man jahrelang die durchgehend grummelnden Gebetsmühlen von ehemaligen Weggefährten sowie von Rap- und Indierock-Artists, die sich für Falcos Ruhm einsetzten und die Welt von Falcos musikhistorischer Tragweite überzeugen wollten. Falco als Rap-Vorreiter, Neurotiker, Kunstfigur, Exzentriker und ja, kommerziell erfolgreicher Popexport. Vielleicht, weil es inzwischen bedeutend mehr als nur Falco gibt und er nicht mehr als österreichisches Feigenblatt herhalten muss, kann man mittlerweile unvoreingenommen über ihn sprechen. Ihn hören kann man auch: bei einem Wasserrohrbruch spülte es das eigentlich schon aussortierte Material ans Tageslicht. Von den wiederentdeckten Songs ist eigentlich nur die Jeanny-Trilogie zu gebrauchen. Die anderen Bänder sind Restposten eines sonst großen, gespaltenen Entertainers.